Belegschaft setzt deutliches Signal

21 Stunden Warnstreik bei Auerhammer

30.04.2021 | Für die Auerhammer Metallwerk GmbH ist es eine Minute vor Zwölf: Seit gestern Abend ab 22:00 Uhr befinden sich die Beschäftigten der Auerhammer Metallwerk GmbH in Aue in einem über alle drei Schichten gehenden Warnstreik, der bis heute um 19:00 Uhr durchgeführt wird. Hintergrund der Auseinandersetzung ist ein Tarifstreit über die Weiterentwicklung des Haustarifvertrags.

Nach bisher sieben Verhandlungsrunden, diversen gewerkschaftlichen Aktionen im Betrieb, einer aktiven Mittagspause und dem ersten Warnstreik am 2. März 2021, hat sich der Arbeitgeber in der zentralen Frage – einen deutlichen Annäherungsschritt in Richtung 100% der Flächenentgelte zu vereinbaren – nicht wirklich bewegt. Durch den Ausfall ganzer Schichten während des 2. Warnstreiks in dieser HTV-Auseinandersetzung legen die Beschäftigten noch einmal eine Schippe drauf und demonstrieren ihre Entschlossenheit nicht klein beizugeben.

Bei dem vom Arbeitgeber als „letztes Angebot“ bezeichnenden Entgelterhöhungen bis Ende 2022, würde sich für einen Facharbeiter der Abstand zum Flächenentgelt in Sachsen um gerade einmal 20€ in 2 Jahren reduzieren, wenn man den neuen Pilotabschluss in der Metall- und Elektroindustrie aus NRW gegenrechnet. Aktuell beträgt der Abstand zum Flächenentgelt für einen Facharbeiter ca. 400€ Ein Umstand der beim Auerhammer Metallwerk dazu führen würde, dass es noch 30-40 Jahre dauern würde bis 100% der sächsischen Flächenentgelte bezahlt werden.

Folgerichtig haben die IG Metall-Mitglieder auf einer Mitgliederversammlung das Angebot des Arbeitgebers einstimmig abgelehnt und für eine Verschärfung von Arbeitskampfmaßnahmen, bis hin zum Erzwingungsstreik votiert.

Kommt es in den kommenden Verhandlungen nicht zu einer signifikanten Verbesserung des Angebots durch die Arbeitgeberseite, droht der Tarifkonflikt zu eskalieren und Urabstimmung und Streik wären die logische Konsequenz.

Von: fh

Unsere Social Media Kanäle