TARIFRUNDE METALL UND ELEKTRO 2021

9500 VW-Beschäftigte senden deutliches Signal

18.03.2021 | Mit einer groß angelegten Frühschluss-Aktion haben sich bis in die frühen Morgenstunden des Donnerstags insgesamt rund 9500 Beschäftigte von Volkswagen und Radsystem Mosel an der laufenden Tarifrunde beteiligt. Mit einer Beamer- und Feuershow sendeten die Kolleginnen und Kollegen am Mittwochabend ein deutliches Zeichen in Richtung der Arbeitgeberverbände. So geht IG Metall!

Erster Warnstreik bei Volkswagen in der laufenden Tarifrunde. Fotos: IG Metall Zwickau/Igor Pastierovic

„Das war ein deutliches und starkes Signal der VW-Belegschaft. Besonders hier, wo zurzeit die modernsten Elektroautos von Volkswagen gefertigt werden, muss auch die Angleichung der Arbeitsbedingungen vollzogen werden. Die 100%ige Teilnahme am Warnstreik zeigt, unsere Mitgliedschaft steht“, sagte Benjamin Zabel, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau.

Den Auftakt für den mehrstündigen Warnstreik machte die Frühschicht. Ab 12 Uhr standen die Bänder bei dem Autobauer still, weil die Beschäftigten zwei Stunden vor Schichtende die Arbeit niederlegten. Auch die Spät- und Nachtschicht beteiligten sich an der Aktion, ebenso die Kolleginnen und Kollegen des Zulieferers Radsystem in unmittelbarer Nähe zum Zwickauer Fahrzeugwerk. Zur Stärkung gab es eine Warnstreik-Fassbrause - selbstverständlich in Rot!

Mit ihrem ersten Warnstreik in der Tarifrunde 2021 wollen die VW-Beschäftigten den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. „Unser Thema Nummer 1 ist die Angleichung Ost: Nach über 30 Jahren muss endlich das Thema Arbeitszeit geklärt werden. Wir arbeiten immer noch drei Stunden länger als unsere Kolleginnen und Kollegen im Westen. Das werden wir in dieser Tarifrunde ändern!“, sagte VW-Betriebsrat Uwe Kunstmann während der Aktion der Spätschicht.

Darüber hinaus drehen sich die Forderungen um die Übernahme der Auszubildenden und eine Beschäftigungssicherung. Auch dafür fordert die IG Metall ein Volumen von vier Prozent. „Gerade bei Volkswagen wird aufgrund der guten Löhne schnell die Neiddebatte eröffnet. Den Kolleginnen und Kollegen geht es aber nicht in erster Linie um mehr Geld, sondern vor allem um Gerechtigkeit. Sie arbeiten noch immer länger und damit unter dem Strich für weniger Lohn als an den westdeutschen Standorten. Damit muss Schluss sein! Wir brauchen in dieser Frage endlich einen Abschluss mit Signalwirkung für den gesamten Osten“, so Zabel. Gerade bei der Frage der Ost-West-Angleichung mauern die Arbeitgeber bisher komplett.

Deshalb werden wir den Druck auch unter Pandemie-Bedingungen weiter erhöhen: Am Freitag steht der mit Abstand und Maske in der Automobilbranche an!

Von: cdr

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