28.10.2024 | Sie haben es so gewollt: Die Arbeitgeber haben uns kein vernünftiges Angebot gemacht. Mit dem Ende der Friedenspflicht sind nun ab dem 29. Oktober in unseren Betrieben der Metall- und Elektroindustrie Warnstreiks möglich. Als IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen sind wir bereit, den Forderungen der Beschäftigten Nachdruck zu verleihen. Auch in unserer Region läuft diese Woche die erste Warnstreikwelle an.
In der Metall- und Elektroindustrie wird es ernst: Ab kommenden Dienstag, dem 29. Oktober 2024, gibt es Warnstreiks auch bei uns in Berlin, Brandenburg und Sachsen. Denn ohne mächtigen Druck aus den Betrieben bewegen sich die Arbeitgeber nicht. Das wissen wir spätestens seit unserer zweiten Verhandlungsrunde am 17. und 18. Oktober, bei der ein äußerst bescheidenes Angebot vorgelegt wurde. Dieses haben nun auch unsere gemeinsamen Tarifkommissionen diskutiert und als wenig hilfreich und viel zu schlecht zurückgewiesen.
Mitgebracht zu den Verhandlungen in Leipzig und Berlin hatten die Arbeitgeberverbände VSME und VME neun Nullmonate und eine spätere Entgelterhöhung um 1,7 Prozent zum 1. Juli 2025 sowie um 1,9 Prozent zum 1. Juli 2026. Um dem Fass dann vollständig den Boden auszuschlagen, boten sie eine Laufzeit von 27 Monaten an. Bei den Ausbildungsvergütungen signalisierten sie Verhandlungsbereitschaft über eine überproportionale Erhöhung – allerdings ohne sich auf eine Höhe festzulegen, ohne einen konkret bezifferten Betrag für die Auszubildenden anzubieten.
Auch bei anderen wichtigen Gesprächsthemen wie Verbesserungen bei den Freistellungstagen oder einer sozialen Komponente zugunsten der unteren Einkommensgruppen blieb die Gegenseite im Vagen. Anders bei ihren eigenen Vorstellungen von mehr Optionen für Einschnitte bei Sonderzahlungen in Betrieben mit schwieriger wirtschaftlicher Lage. Die bereits vorhandenen Möglichkeiten würden sie gerne ausweiten und dauerhaft festschreiben.
Als Verhandlungsführer für unsere Tarifgebiete lehnt Dirk Schulze dieses Angebot entschieden ab: „Was die Arbeitgeber uns vorgestellt haben, geht an der Situation unserer Leute in den Betrieben und auch der Wirtschaft vorbei. Die Menschen brauchen mehr Geld im Portemonnaie und das Land einen Anschub für die Kaufkraft. Und das nicht in ein paar Monaten, sondern viel schneller.“
Nun werden wir mit Warnstreiks in den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie unseren Forderungen Nachdruck verleihen. „Die Leute wissen, dass wir nur gemeinsam unser Ziel erreichen. Allein bei uns im Betrieb sind in diesem Jahr mehr als 500 Kolleginnen und Kollegen zur IG Metall dazugestoßen. Diesen Schwung nehmen wir jetzt mit in die Warnstreiks“, betonte Nino Vogel aus dem BMW-Werk in Leipzig in der Sitzung der Tarifkommissionen.