28.01.2025 | Hohe Mieten, gestiegene Lebensmittelkosten und teurere Mobilitätskosten - das Leben für die Auszubildenden im Land ist in den letzten Jahren deutlich teurer geworden. Mit dem Tarifabschluss 2024 haben die Tarifvertragsparteien der Metall- und Elektroindustrie eine Anhebung der monatlichen Ausbildungsvergütungen um 140 Euro pro Monat beschlossen. Davon profitieren Auszubildende aller Ausbildungsjahre – in der Spitze ist dies eine Erhöhung um mehr als 10 Prozent. Um weitere 3,1 Prozent steigen die Vergütungen im April des Jahres 2026.
Das Mehr für Auszubildende ist ein wichtiges Zeichen für den Industrie-Nachwuchs! Denn: Inflation kennt kein Alter, trifft aber kleinere Einkommen massiv stärker als höhere. Durch die Kostensteigerungen im alltäglichen Leben sind damit insbesondere auch junge Menschen in den letzten Jahren massiv unter Druck geraten.
Mit dem Tarifabschluss von November 2024 wird einerseits den gestiegenen Lebenshaltungskosten Rechnung getragen. Andererseits wird die Attraktivität der Ausbildungsberufe weiter spürbar erhöht. Inzwischen sind viele Auszubildende bereits über 20 Jahre alt, sind häufig gezwungen aus dem ländlichen Raum in Ballungszentren zu ziehen und haben daher keine Möglichkeit mehr bei ihren Eltern zu wohnen. In einem umkämpften Markt wird es für junge Menschen ohnehin schwer, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Dort, wo vom Elternhaus gependelt werden kann, schlagen Spritkosten, Versicherungen und Anschaffungen von Zwei- oder Vierrädern in den Geldbeutel.
Übrigens: Es waren auch tausende Auszubildende, die im Herbst des vergangenen Jahres ihre berechtigten Forderungen auf die Straße getragen haben. Dieser Erfolg der Jugend zeigt auch: Es lohnt sich gewerkschaftlich organisiert zu sein und kollektiv für Forderungen einzutreten.
Was wurde im November sonst noch für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie erreicht? Nach einer einmaligen Sonderzahlung von 600 Euro bis zum 1. Februar 2025 steigen die Monatsentgelte ab April 2025 um 2,0 Prozent (Auszubildende erhalten bereits die 140 Euro monatlich ab Januar) sowie um weitere 3,1 Prozent ab 1. April 2026.
Darüber hinaus setzte die IG Metall mit der Erhöhung des jährlichen „Tariflichen Zusatzgeldes“ (T-ZUG B, ZUB) von derzeit 18,5 Prozent des Eckentgelts des jeweiligen Tarifgebiets um 8 Prozentpunkte auf 26,5 Prozent ab Februar 2026 eine „soziale Komponente“ durch: Hiervon profitieren Beschäftigte in unteren Entgeltgruppen stärker.
Zudem erreichte die IG Metall mehr freie Tage für mehr Beschäftigte bei der Wahloption zwischen Zeit und Geld beim tariflichen Zusatzgeld (T-ZUG).