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Alstom: Grünes Licht für den Zukunftstarifvertrag aus Hennigsdorf, Görlitz und Bautzen

18.04.2023 | Ihr habt es sicherlich in den Nachrichten verfolgt: Auch in Ostsachsen und in Brandenburg geht es ordentlich rund. Jetzt haben die IG Metall-Mitglieder aller Alstom-Standorte im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen den Weg für einen Zukunftstarifvertrag freigemacht. Nach ausgiebiger Diskussion gaben am 17. April auch die Kolleginnen und Kollegen aus Hennigsdorf grünes Licht für das Vertragswerk. Die IG Metall-Mitglieder der beiden sächsischen Standorte Görlitz und Bautzen hatten dem Verhandlungsergebnis schon zuvor zugestimmt.

Die Metallerinnen und Metaller aus Bautzen und Görlitz haben den Weg für den Zukunftstarifvertrag bei Alstom freigemacht. Foto: IG Metall

Zustimmung für den Zukunftstarifvertrag gab es auch von den Kolleginnen und Kollegen aus Hennigsdorf. Foto: Volker Wartmann

„Die Zustimmung der Kolleginnen und Kollegen in Hennigsdorf ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft“, sagte Stefanie Jahn, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Oranienburg. „Der Zukunftstarifvertrag verhindert den Abbau von Arbeitsplätzen und schafft eine Perspektive für die Beschäftigten, ihre Familien und die Region.“

Heiko Engelmann, Betriebsratsvorsitzender in Hennigsdorf, betonte: „Mit dem Zukunftstarifvertrag behält Hennigsdorf die Kompetenz, neue Fahrzeuge zu bauen.“ Er merkte allerdings auch an: „Ein Wohlfühlpaket ist das nicht.“ Das hat die IG Metall den Kolleginnen und Kollegen bei der Mitgliederversammlung auch dargelegt. Und trotzdem in geheimer Abstimmung hohe Zustimmungswerte bekommen: Das Stammwerk stimmte mit 71,4 Prozent zu, bei Alstom Drive gab es sogar 87,5 Prozent Ja-Stimmen.

Hohe Zustimmungswerte für das Verhandlungsergebnis, auf das sich IG Metall und der Konzern Mitte März nach mehr als einem Jahr zähem Ringen verständigt hatten, gab es auch aus Bautzen und Görlitz.

Mit ihrem Ja zum Zukunftstarifvertrag setzen die IG Metall-Mitglieder im Bezirk nicht nur ein starkes Zeichen für ihre Standorte, sie demonstrieren auch ihre Unterstützung für das Unternehmen. Denn mit ihrer Zustimmung zum Zukunftstarifvertrag verzichten die Beschäftigten trotz der aktuell durch hohe Inflation auch für sie finanziell angespannten Situation auf ihr Urlaubsgeld, bis die vereinbarten Produktionskennzahlen erreicht sind. Sobald dies der Fall ist, wird ihnen diese Sonderzahlung zurückgezahlt. „Danke an unsere Mitglieder für das große Vertrauen, das ist ein starkes Votum der Kolleginnen und Kollegen für die Zukunft unseres und aller anderen Standorte“, sagte René Straube, Alstom-Gesamtbetriebsratsvorsitzender aus Görlitz. „Die Weichen sind damit gestellt, die Richtung ist klar. Es darf nur niemand daran glauben, dass das ein Selbstläufer wird. Beteiligung und Umsetzungswille aller Beschäftigten ist unumgänglich.“

Auch Mario Orlando Campo, Betriebsratsvorsitzender bei Alstom in Bautzen, betonte, dass die „Zustimmung zum Zukunftstarifvertrag ein starkes Signal der Kolleginnen und Kollegen ist, ihren Teil zur erfolgreichen Zukunft des Standortes beizutragen“.

„Wir nehmen die Herausforderung an und leisten unseren Beitrag zum Zukunftstarifvertrag, indem wir das Risiko tragen und hart arbeiten, um die Produktivitätskennzahlen zu erreichen“, sagte Frank Albert, Betriebsrat und Mitglied des Gesamtwirtschaftsausschusses bei Alstom in Bautzen. „Gemeinsam mit den Beschäftigten werden wir Verbesserungen und Investitionspläne entwickeln, um den Standort zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Wir haben unseren Teil des Vertrags geleistet. Jetzt liegt es an Paris, ihren Teil des Vertrags umzusetzen.“

Dazu gehören neben der Beschäftigungssicherung auch Standortspezialisierungen und Investitionen. Denn vereinbart wurde zwischen IG Metall und Konzern auch, dass zwei Prozent des deutschlandweiten Umsatzes, den der Alstom-Konzern erzielt, in die Standorte investiert werden.

Die IG Metall wird jetzt gemeinsam mit den Betriebsräten vor Ort in Gespräche mit der Standortleitung eintreten. Ziel ist es, eine gemeinsame Strategie zur Umsetzung der geplanten Maßnahmen zu entwickeln.

„Das ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft der Bahnindustrie in Deutschland“, sagte Uwe Garbe, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen. „Unsere Kolleginnen und Kollegen haben jetzt einen großen Vertrauensvorschuss geliefert, jetzt wollen sie berechtigterweise aber auch etwas sehen. Die Geschäftsführung hat Investitionen zugesagt. Diese wollen wir natürlich nach Ostsachsen holen.“

Von: cdr

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