AUS DEN BETRIEBEN

Angleichung: Volkswagen Bildungsinstitut führt 35-Stunden-Woche ein

27.09.2021 | Angleichung war das Schlagwort für den Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen in der Tarifrunde Metall und Elektro 2021. Mehr als 30 Jahre nach der Wende geht mit dem Zwickauer Fahrzeugwerk von Volkswagen ein großer Betrieb der Region in Sachen Arbeitszeit vorneweg. Zulieferer wie SAS oder MAHLE ziehen nach und nun auch das Volkswagen Bildungsinstitut.

Betriebsratsvorsitzender Uwe Feig und Andrea Vogelsang, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende, freuen sich über die Angleichung der Arbeitszeit im Volkswagen Bildungsinstitut. Wie ihre Kolleginnen und Kollegen im Zwickauer Fahrzeugwerk werden auch die Beschäftigten des Bildungsträgers schrittweise die 35-Stunden-Woche einführen. Foto: IG Metall Zwickau

„Mit dem Volkswagen Bildungsinstitut haben wir nun einen weiteren Betrieb hier in Zwickau, der das Thema Arbeitszeitverkürzung angeht. Das Verhandlungsergebnis kann sich sehen lassen, zeigt es doch, dass auch das Bildungsinstitut ein Teil der VW Welt ist. Das ist für die Beschäftigten ein wichtiges Signal“, kommentiert Thomas Knabel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau, den Abschluss der Tarifverhandlungen.

Schrittweise werden die 127 Kolleginnen und Kollegen des Bildungsinstituts
35 Wochenstunden statt bisher 38 arbeiten. „Es ist vollbracht! Nach intensiven Verhandlungen mit unserer Geschäftsführung steht unser Haustarifvertrag. Als Tochter von Volkswagen Sachsen war es unser Ziel, die gleichen Abschlüsse zu erzielen. Wo VW draufsteht, muss auch VW drin sein!“, so Uwe Feig, Betriebsratsvorsitzender des Volkswagen Bildungsinstituts.

Darüber hinaus wurde mit dem Arbeitgeber eine Corona-Prämie in Höhe von 1000 Euro vereinbart. Die Wahloption T-ZUG – eine jährliche Sonderzahlung, die die IG Metall in der Tarifrunde 2018 erreicht hat – gilt nun für alle Beschäftigten des Bildungsinstituts. Zwischen dem tariflichen Zusatzgeld, kurz T-ZUG, oder zusätzlichen freien Tagen konnten bislang nur besonders belastete Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wählen, beispielsweise Beschäftigte mit Kindern unter acht Jahren.

„Eine gerechte Entlohnung und gute Arbeitsbedingungen sind immer eine Investition in die Zukunft. Unser Tarifvertrag ist vor allem ein Ausdruck des Respekts für die Spitzenarbeit unserer Kolleginnen und Kollegen in der Aus- und Weiterbildung. Denn das Wertvollste in einem Unternehmen sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – und noch mehr Wert mit Tarif in der Tasche!“, ergänzt die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Andrea Vogelsang.

Das Volkswagen Bildungsinstitut ist eine 100%-ige Tochtergesellschaft der Volkswagen Sachsen GmbH. An drei Standorten (Zwickau, Crossen und Chemnitz) lernen derzeit 790 Auszubildende und Studierende in rund 16 verschiedenen Berufen rund ums Automobil. Neben einer Berufsausbildung ist auch ein duales Studium im Praxisverbund mit der Westsächsischen Hochschule möglich. 

Von: cdr

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