Pressemitteilung der IG Metall Zwickau

Arbeitgebern müssen Verantwortung für ihre Beschäftigten nachkommen

27.03.2020 | Die IG Metall Zwickau fordert alle Betriebe in der Region dazu auf, der Fürsorgepflicht für ihre Beschäftigten und deren Familien nachzukommen. Thomas Knabel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau, blickt mit großer Sorge auf die Situation in vielen Betrieben in der Region: „Die Corona Pandemie wird auch vor den Betrieben nicht haltmachen. Während das öffentliche Leben größtenteils zum Erliegen gekommen ist, wird in einigen Betrieben Schulter an Schulter weiterproduziert, als würde es keine Pandemie geben. Das ist aus unserer Sicht ein unhaltbarer Zustand, der die Gesundheit unserer Kolleginnen und Kollegen über ein verantwortbares Maß hinaus gefährdet. Die Arbeitgeber müssen jetzt reagieren und gemeinsam mit den Betriebsräten effektive Schutzmaßnahmen ergreifen.“ Auch bei den Regelungen zur Kurzarbeit sieht die IG Metall Zwickau Handlungsbedarf.

Mit Blick auf die politischen Beschlüsse zur Kurzarbeit führt Knabel hinzu: „Kurzarbeit ist ein gutes und erprobtes arbeitsmarktpolitisches Instrument, das hilft Beschäftigung zu sichern. Die dramatischen finanziellen Auswirkungen der Kurzarbeit für viele Beschäftigte sind jedoch offenbar bei den Arbeitgebern und Bundesregierung noch nicht angekommen. Wir fordern nach wie vor, dass das Kurzarbeitergeld aufgestockt wird. Hier sind in erster Linie die Unternehmen gefragt, die in den vergangenen Jahren satte Gewinne einfahren konnten. Viele Betriebe in der Region kommen ihrer Verantwortung für die Beschäftigten nach, zugleich müssen wir aber auch feststellen, dass sich manche Arbeitgeber kategorisch jeder Aufstockung verweigern. An dieser Stelle ist die Politik gefragt, eine gesetzliche Aufstockung zu regeln. Wir haben daher alle Bundestagsabgeordneten unserer Region angeschrieben und fordern auch unsere Mitglieder und Betriebsräte auf, dies zu tun. Allein der Verweis auf die gelockerten Zugangsvoraussetzungen für Hartz IV wird von vielen Kolleginnen und Kollegen zu Recht als Verhöhnung ihrer Arbeit und Situation wahrgenommen.“

Von: fh

Unsere Social Media Kanäle