Kampf um Lohngleichheit

Belegschaft von KEB Antriebstechnik wendet sich an Politik

26.06.2025 | Mit offenen Worten und einem Offenen Brief, der von der überwiegenden Mehrheit der Beschäftigten unterschrieben wurde, wenden sich die Beschäftigten der KEB Antriebstechnik aus Schneeberg an die Politik: Die rund 130 Beschäftigten fordern endlich dieselbe Behandlung wie ihre Kolleginnen und Kollegen am KEB-Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Barntrup.

Eine Delegation der KEB-Belegschaft bei der Delegiertenversammlung im August Horch Museum Zwickau. Fotos: IG Metall Zwickau

Betriebsratsvorsitzender Torsten Golde übergibt Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter den Offenen Brief.

Im Westen zahlt das Unternehmen wie selbstverständlich nach Flächentarif. Im Osten will sich die Geschäftsleitung noch nicht einmal für einen Haustarifvertrag mit ihren Beschäftigten an den Verhandlungstisch setzen.

„Warum ist es offenbar kein Problem trotz der mindestens siebenfachen Anzahl an Kolleginnen und Kollegen im Westen Tariflohn zu zahlen? Und hier in Schneeberg setzt das Unternehmen auf eine komplette Blockadehaltung? Das ist 35 Jahre nach der Wende vollkommen inakzeptabel“, sagte Betriebsratsvorsitzender Torsten Golde bei der Übergabe des Offenen Briefs an Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter im Zwickauer August Horch Museum.

Belegschaft appelliert an Politik

Der hatte sich zuvor in einer Diskussion im Rahmen der Delegiertenversammlung der IG Metall Zwickau am vergangenen Donnerstag für mehr Mitbestimmung in Sachsens Wirtschaft ausgesprochen und u.a. eine Studie zitiert, nach der Betriebe mit Betriebsrat besser durch die Transformation kommen. Er sagte nach der Übergabe durch Torsten Golde den KEB-Beschäftigten zu, sich des Falles anzunehmen.

Darüber hinaus erhielten für die Region zuständige Abgeordnete des Bundestages, des Sächsischen Landtages, den Kreistages Erzgebirge sowie Stadträtinnen und Stadträte den Offenen Brief.

Seit mehreren Monaten regt sich Widerstand bei KEB in Schneeberg, die zum Teil langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen die Zwei-Klassen-Gesellschaft ihres Arbeitgebers nicht länger hinnehmen. Trotz wiederholter Aufforderung lässt das Unternehmen bislang noch nicht einmal die Bereitschaft erkennen, sich auf Tarifverhandlungen einzulassen. Dieses Verhalten stößt bei der Belegschaft laut einer Befragung bei der letzten Betriebsversammlung auf Enttäuschung und Unverständnis, macht die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wütend und demotiviert sie. 

Den Offenen Brief findet ihr auf der rechten Seite zur Ansicht und zum Download.

Beitrag im MDR

Der Konflikt bei KEB Antriebstechnik wurde vom MDR aufgegriffen. Die Auseinandersetzung in Schneeberg steht exemplarisch für die immer noch bestehende Ungerechtigkeit der fehlenden Angleichung der Lebensbedingungen zwischen Ost und West.

HIER könnt ihr den Beitrag ansehen: Lohn nach Tarif nur im Westen: Erster Streik im KEB Schneeberg. Was hat es gebracht? | MDR.DE

 

Von: cdr

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