TARIFRUNDE METALL UND ELEKTRO 2022

Beschäftigte im Warnstreik, Arbeitgeber im Stillstand: Tarifkonflikt spitzt sich zu

14.11.2022 | Der Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie spitzt sich zu: Am Freitag legten die Arbeitgeber auch in der dritten Verhandlung für Sachsen kein Angebot für eine Erhöhung der Monatslöhne vor. Vor dem Treffen in Chemnitz hatten ihnen rund 200 Warnstreikende den wachsenden Unmut der Beschäftigten mit einer starken Aktion sehr deutlich gemacht. Im Video dazu die Einschätzung von Verhandlungsführerin Irene Schulz und Andre Twardygrosz, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender der Elbe Flugzeugwerke. Auch am Freitag gingen in vielen Betrieben die Arbeitsniederlegungen weiter, in unserer Region u.a. beim Metallwerk Auerhammer und Automobilzulieferer SAS. Zum Start in die neue Woche legt die Belegschaft bei Mahle in Reichenbach die Arbeit erneut nieder.

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IG Metall-Verhandlungsführerin Irene Schulz und Andre Twardygrosz, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender Elbe Flugzeugwerke zur anhaltenden Blockade der Arbeitgeber und den Warnstreiks.

Vor den Verhandlungen war viel los in Chemnitz - in den Verhandlungen leider umso weniger.

Metallerinnen und Metallr bilden zusammen die 8 % vor der dritten Verhandlungsrunde in Chemnitz am vergangenen Freitag.

Thomas Knabel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau, vor der Verhandlung mit dem VSME. Fotos: Igor Pastierovic

In Chemnitz sprachen die Arbeitgeber erneut vage die Möglichkeit von Lohnerhöhungen an. Doch eine konkrete Prozentzahl nannten sie zum wiederholten Male nicht. „Die Arbeitgeber weigern sich bis heute, konkret und belastbar auf die Forderung der IG Metall nach acht Prozent mehr Lohn in den nächsten zwölf Monaten einzugehen. Damit behindern sie substantielle Fortschritte in den Verhandlungen und tragen die Verantwortung für eine Zuspitzung des Konflikts“, sagte Irene Schulz, IG Metall-Bezirksleiterin Berlin, Brandenburg, Sachsen. „Diese Hinhalte-Taktik ihrer Arbeitgeber empfinden die Beschäftigten nur noch als Provokation. Dies wird die Unruhe, die Wut und Enttäuschung in den Betrieben weiter anheizen. Wir bereiten nun eine spürbare Ausweitung der Warnstreiks vor.“

Vor der Verhandlung hatten rund 200 Beschäftigte in einer Kundgebung in Chemnitz die Arbeitgeber den verdienten Empfang bereit. Dazu waren Warnstreikende unter anderem von den Elbe Flugzeugwerken in Dresden und von Thyssen Krupp aus Chemnitz zur gemeinsamen Protestaktion vor dem Verhandlungsort gekommen. Weitere Bilder dieser tollen Aktion findet ihr hier.

Auch in vielen anderen Betrieben gingen die Warnstreiks weiter, so bei SAS Autosystemtechnik in Meerane oder auch beim Auerhammer Metallwerk in Aue. Am frühen Freitagmorgen hatten bereits die 350 Beschäftigten der Nachtschicht des BMW-Werks in Leipzig die Produktion für eineinhalb Stunden stillgelegt. „Die Beteiligung an den Warnstreiks ist außergewöhnlich hoch“, sagte Schulz. „Sie zeigt die Entschlossenheit der Beschäftigten, ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen.“

Wir werden auch in dieser Feiertagswoche entsprechend nachlegen!

Von: cdr

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