Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie

Beschlossen: Ganztägige Warnstreiks für die Angleichung Ost gehen weiter!

06.05.2021 | Die Tarifauseinandersetzung in der Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen geht weiter. Der IG Metall-Vorstand hat in seiner Sitzung am 4. Mai weitere ganztägige Warnstreiks beschlossen, um den Druck aufrechtzuerhalten. Denn die Forderung nach einem Tariflichen Angleichungsgeld für die Beschäftigten in Ostdeutschland ist weiter offen.

Bezirksleiterin Birgit Dietze. Foto: Christian v. Polentz / transitfoto.de

Eine Einigung in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie scheitert in Berlin, Brandenburg und Sachsen bisher an der Weigerung der Arbeitgeber, auf die Forderung der IG Metall nach einem Tariflichen Angleichungsgeld einzugehen. Die IG Metall fordert für die Beschäftigten im Bezirk einen finanziellen Ausgleich für die längere Arbeitszeit im Vergleich zu Westdeutschland. Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie in Ostdeutschland arbeiten drei Stunden pro Woche ohne Bezahlung mehr als ihre westdeutschen Kolleginnen und Kollegen. Auf die Stunde bezogen bedeutet dies ein Lohnminus von 8,5 Prozent gegenüber dem Westen.

„Die Arbeitgeber müssen endlich ihre Blockadehaltung aufgeben. Die Angleichung der Arbeitsbedingungen ist eine Frage der Gerechtigkeit und Verantwortung“, sagte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, nach der Vorstandssitzung am Dienstagabend in Frankfurt am Main. „Es braucht jetzt ein Zeichen der Arbeitgeber, dass sie die Forderung der Beschäftigten im Osten nach fairer Behandlung ernstnehmen.“

Um weiter Druck auszuüben, hat der Vorstand beschlossen, zunächst bis zum 12. Mai weitere ganztägige Warnstreiks im Bezirk zu ermöglichen. Die IG Metall wird in den nächsten Tagen erneut zu ganztägigen Warnstreiks aufrufen, vor allem in Brandenburg und Sachsen.

Seit 20. April haben sich rund 70.000 Metallerinnen und Metaller allein in der dritten Welle an Warnstreiks beteiligt. Während der ersten beiden Warnstreik-Wellen in den vier März-Wochen hatten sich schon 33.000 Kolleginnen und Kollegen beteiligt. Damit haben sich in dieser Tarifrunde bereits mehr als 100.000 Warnstreikende im Bezirk für ihre Forderungen stark gemacht.

„Wenn der Stillstand in der Angleichungsfrage weiterhin so beharrlich in der Fläche bestehen bleibt, setzen wir die begonnene Doppelstrategie konsequent fort. Diese besteht darin, neben den Flächenverhandlungen einzelne Unternehmen direkt zu bewegen“, sagte Birgit Dietze, Verhandlungsführerin und IG Metall-Bezirksleiterin Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Wir stehen zur Sozialpartnerschaft. Wenn wir Haus für Haus die Unternehmen zu Verhandlungen auffordern, tangiert das deren Verbandsmitgliedschaft nicht. Die Arbeitgeber sind immer doppelt tarifbindungsfähig. Das Nebeneinander von Verbandsbindung und Hauslösung mit einer Abweichung nach oben, stellt für die Fläche keine Gefährdung dar. Bei Abweichungen nach unten, die von Arbeitgebern manchmal eingefordert werden, wird das auch nicht in Frage gestellt.“

Die Solidarität aus Politik, Gesellschaft und der gesamten IG Metall stärkt den Metallerinnen und Metallern im Bezirk den Rücken. Die Zahl der Unterschriften für die Solidaritätserklärung steigt täglich, inzwischen haben rund 6.500 Menschen unterschrieben. Eine Unterschrift ist über folgende Internetseite möglich: igmetall-bbs.de/angleichung

Von: fh

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