TAG DER ARBEIT

Blick in die Geschichte: 90 Jahre 2. Mai 1933

23.04.2023 | 2. Mai 1933: Zerschlagung der freien Gewerkschaften. Vor 90 Jahren stürmten SA und SS Gewerkschaftshäuser im ganzen Land. Es war der Versuch, die Arbeiterbewegung als eines der letzten Bollwerke gegen die Herrschaft der Nationalsozialisten dem Erdboden gleichzumachen. Mit einer Gedenkveranstaltung in Berlin wird am 2. Mai 2023 an diesen dunklen Tag erinnert - via Livestream könnt ihr teilnehmen.

DGB/AdsD/Friedrich-Ebert-Stiftung

Nachdem die Nationalsozialisten 1933 die Macht ergriffen hatten, begannen sie umgehend mit dem Umbau des Staates. Systematisch bereiteten sie Massenmord und Angriffskrieg vor. Erst warfen sie die Kommunisten und Sozialdemokraten in die Gefängnisse und die ersten KZs, dann beseitigten sie mit der so genannten Notverordnung zum Schutz von Volk und Staat sowie dem Ermächtigungsgesetz die demokratische Staatsordnung der Weimarer Republik.

Das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums markiert die erste Etappe der organisierten Judenverfolgung. Mit der Zerschlagung der freien Gewerkschaften am 2. Mai 1933 zerstörten die Nazis eines der letzten Bollwerke, das ihrer absoluten Machtergreifung noch hätte im Weg stehen können. 

Der 2. Mai 1933 ist unvergessen: Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter wurden verhaftet, das Vermögen von den Nazis beschlagnahmt. Einige Gewerkschafter werden an Ort und Stelle ermordet. Andere verschwinden in Gefängnissen, Zuchthäusern und Konzentrationslagern. Die freien Gewerkschaften wurden zerschlagen.

2023 jährt sich die Zerschlagung der deutschen Arbeiterbewegung durch die Nationalsozialisten zum 90. Mal - daran wollen wir erinnern und sagen: Nie wieder Faschismus!

 

Als an diesem 2. Mai im ganzen Land die Gewerkschaftshäuser gestürmt wurden, war darunter auch das Bundeshaus des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) in der Inselstraße 6 in Berlin. Die ADGB-Vorstandsmitglieder Wilhelm Leuschner und Hermann Schlimme wurden gewaltsam verschleppt.

90 Jahre danach tagt der DGB-Bundesvorstand in diesem Gebäude, dem heutigen Sitz der IGBCE, Bezirk Berlin – Mark Brandenburg. Er setzt damit ein Zeichen der Erinnerung, der Einheit, aber auch für aktuelle Demokratiedebatten. In der anschließenden Gedenkveranstaltung soll thematisiert werden, wie sehr sich freie Gewerkschaften und eine starke Demokratie wechselseitig bedingen und welche demokratischen Orte der Begegnung erfolgreiche gewerkschaftliche Arbeit heute braucht.

Programm:

14.00 Uhr: Eröffnung durch Yasmin Fahimi, DGB-Vorsitzende
14.10 Uhr: Grußwort von Prof. Dr. Heribert Prantl

14.25 Uhr: Diskussionsrunde moderiert von Katja Karger, Vorsitzende DGB-Bezirk Berlin-Brandenburg mit:

  • Yasmin Fahimi, DGB-Vorsitzende
  • Prof. Dr. Heribert Prantl
  • Dr. Kristina Meyer, Historikerin, Bundeskanzler Willy Brandt Stiftung
  • Jennifer Otto, Vorsitzende JUNGE GRUPPE, Gewerkschaft der Polizei (GdP)
  • Lizaveta Merliak, Salidarnast (gemeinnütziger Verein belarussischer Exil-Gewerkschafter*innen)

Die Gedenkveranstaltung wird am 2. Mai ab 14.00 Uhr HIER im Livestream übertragen.

 

Von: cdr

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