AKTIONSTAGE DER IG METALL BERLIN-BRANDENBURG-SACHSEN

„Damit wir auch morgen gute Arbeit haben!“

08.09.2020 | Die IG Metall Zwickau beteiligt sich an bezirksweiten Aktionstagen vom 10. bis 12. September: Angriffe auf Tarifverträge und Mitbestimmung, drohende Insolvenzen, Standortschließungen, Stellenstreichungen: Die Lage in der Automobilindustrie, im Maschinenbau, in der Stahlindustrie, bei den Zulieferern und in der Kontraktlogistik in Berlin, Brandenburg und Sachsen spitzt sich zu. An drei Aktionstagen beteiligen sich Metallerinnen und Metaller aus vielen Betrieben im Bezirk, darunter auch eine Vielzahl von Kolleginnen und Kollegen im Raum Südwestsachsen.

„In der Krise hat die Bundesregierung einen guten Job gemacht, zum Beispiel haben die Regelungen zur Kurzarbeit in vielen Betrieben geholfen. Die IG Metall konnte darauf aufbauend in vielen Betrieben die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes erreichen“, sagte Stefan Schaumburg, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Die Angriffe der Arbeitgeberverbände auf arbeitsrechtliche Standards und sozialpolitische Errungenschaften sind dagegen das falsche Mittel.“

Mit insgesamt drei Aktionstagen ab Donnerstag, 10. September will die Gewerkschaft auf solche Probleme aufmerksam machen und vor Ort in den Betrieben zeigen, dass Corona keine Ausrede sein darf für Angriffe auf Arbeitsplätze, Mitbestimmung und Tarifbindung.

„Gemeinsam wollen wir ein deutliches Zeichen setzen: Wir werden es nicht kampflos hinnehmen, wenn Industriearbeitsplätze auf dem Spiel stehen oder die Beschäftigten die Zeche für die Corona-Krise zahlen sollen“, sagte Thomas Knabel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau im Vorfeld der Aktionstage.

Aktionen vor Ort gibt es am Donnerstagmorgen unter anderem beim Logistikdienstleister Schnellecke an den Standorten Glauchau und Zwickau. Neben Thomas Knabel wird auch Stefan Schaumburg den Beschäftigten zur Seite stehen und sie vor Ort in der laufenden Tarifrunde unterstützen.

Beim Zwickauer Zulieferer Grammer wollen die Metallerinnen und Metaller mit einer Postkartenaktion auf ihre Lage aufmerksam machen: Mit dem Slogan „Zusammenstehen – Mit Grammer in die Zukunft gehen“ fordern die Beschäftigten endlich den Abschluss eines Haustarifvertrages bei dem Automobilzulieferer. Die Kolleginnen und Kollegen beim Autobauer Volkswagen unterstützen zum einen die Aktionen der Zulieferer, zum anderen wird es zu Themen und Meinungen, die die VW-Belegschaft momentan bewegen, eine Transparent-Aktion geben.

Laut wird es am Donnerstag auch vor dem Werkstor von MAHLE Industrial Thermal Systems im vogtländischen Heinsdorfergrund: Obwohl der Standort bei Reichenbach europaweit der einzige im Konzern ist, der schwarze Zahlen schreibt, soll das Kompetenzzentrum kräftig Federn lassen oder besser gesagt einen Lötofen. „Der Ofen soll abgebaut und ins osteuropäische Ausland verlagert werden – da stellt sich natürlich sofort die Frage, wo die Reise für uns hingehen soll“, sagte Betriebsrat Hartmut Schink. Mit ihrer Aktion „Der Ofen bleibt hier“ wollen die Beschäftigten zeigen, dass sie das nicht einfach mit sich machen lassen.

Am Freitag, den 11. September führen die Kolleginnen und Kollegen von Adient eine Betriebsversammlung durch. Hier hatte es zuletzt Ärger um das Vorgehen des Arbeitgebers gegen den Betriebsrat gegeben. Grund: Die Arbeitnehmervertretung hatte eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes erreichen wollen. Auch in weiteren Betrieben sind am Freitag Aktionen geplant.

Von: cdr

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