23.06.2025 | Bei der zweiten Delegiertenversammlung des Jahres ging es hoch her: Rund 60 Kolleginnen und Kollegen diskutierten mit dem sächsischen Wirtschaftsminister Dirk Panther über die Zukunft der Automobilregion Südwestsachsen. Gewählt wurde auch: Der Ortsvorstand der IG Metall Zwickau hat mit Eric Bauer einen neuen Jugendvertreter.
Diskussionsrunde an einem historischen Ort: Bei der zweiten Delegiertenversammlung des Jahres im August Horch Museum gab es eine engagierte Debatte unserer Delegierten mit dem sächsischen Wirtschaftsminister Dirk Panther. Mit auf dem Podium saßen außerdem Jörg Fischer, Leiter der Zwickauer Arbeitsagentur, Andreas Wächtler vom arbeitgebernahen Zulieferernetzwerk AMZ und Thomas Knabel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau. Moderiert wurde das in Teilen sehr emotional geführte Gespräch zur Zukunft des Automobilstandorts Südwestsachsen mit unseren Funktionärinnen und Funktionen vom Zweiten Bevollmächtigten Florian Hartmann.
Einig waren sich alle darin, dass unsere Region geprägt ist vom Strukturwandel - und das nicht erst seit gestern - wie drei Fotos in einer Powerpoint-Präsentation belegten: Die Aufnahmen standen stellvertretend für Bergbau, Textilindustrie und Automobilproduktion. "Diese Region ist seit Jahrhunderten im Wandel, allein hier im Horchmuseum sehen wir über 120 Jahre Geschichte. Fakt ist aber, dass dieser Strukturwandel eine aktive Wirtschaftspolitik braucht. Es ist eben nicht so, dass der Markt allein es schon regelt", sagte Thomas Knabel zum Eingang der Diskussion.
Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panther (SPD), der seinen Posten ausgerechnet am 2. September 2024 übernahm, als der VW-Konzern erstmals laut von Werksschließungen sprach, ist demnach aktuell im Gespräch mit dem VW-Management zur Zukunft der drei sächsischen Standorte und der Zulieferindustrie. Er plädierte dafür, dass sich in Sachsen endlich alle Akteure an einen Tisch setzen und gemeinsam über die Zukunft der sächsischen Wirtschaft sprechen. Einen entsprechenden Termin soll es demnach nach den Ferien geben. AMZ-Netzwerkmanager Andreas Wächtler griff vor allem die Situation in den Zulieferbetrieben auf.
Dass die Transformation eventuell auch das Ende der Automobilbautradition bedeuten könnte, wie BA-Chef Jörg Fischer in den Raum warf, konnten die Delegierten so nicht stehen lassen. Die Debatte nahm bei diesem Diskussionspunkt ordentlich Fahrt auf. "Südwestsachsen ist immer Automobilland gewesen und das wird auch so bleiben", kommentierte der Wirtschaftsminister. Und auch die IG Metall Zwickau machte deutlich, dass sie der Ideenlosigkeit von Managern, die nur zum Rotstift greifen wollen statt echte Ideen für das Morgen zu entwickeln, die Stirn bieten werde.
Außer der engagiert geführten Diskussion gab es auch noch eine Nachwahl: Weil unsere langjährige Jugendvertreterin Lisa Neubert neue Wege geht, braucht es frischen Wind im Ortsvorstand der IG Metall Zwickau. Seit Donnerstag ist Eric Bauer neuer Beisitzer. Der 20-Jährige ist seit Anfang 2024 Mitglied im Ortsjugendausschuss und seit diesem Jahr auch Mitglied der JAV im VW-Fahrzeugwerk. Herzlichen Glückwunsch und gutes Gelingen!