GLEICHE ARBEIT - GLEICHE LÖHNE

Heute ist Equal Pay Day - was das ist?! Vor allem ungerecht!

07.03.2023 | Am 7. März ist Equal Pay Day. Heute sind bereits 18 Prozent des Jahres vorbei - und damit verdienen Frauen ab heute auch endlich Geld für ihre Arbeit! Wie bitte? Ja, richtig gelesen. Statistisch gesehen haben Frauen die ersten 66 Tage des Jahres umsonst gearbeitet, denn die Lohnlücke zum Stundenlohn von Männern liegt im Durchschnitt noch immer bei 18 Prozent. Diese Lücke, auch Gender Pay Gap genannt, fällt übrigens in tarifgebundenen Betrieben geringer aus.

Grafik: IG Metall Zwickau

Grafik: www.equalpayday.de

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HEUTE ist Equal Pay Day - was das ist?! Ungerecht! Denn der Stundenlohn von Frauen liegt im Durchschnitt noch immer 18 Prozent unter dem von Männern. Und damit haben Frauen bis heute statistisch gesehen UMSONST gearbeitet... das sind ganze 66 Tage! Und die wirken sich heute und natürlich erst Recht in Zukunft bei der Rente aus.

Ihr wollt mehr zum Equal Pay Day erfahren? Auf der Seite www.equalpayday.de erfahrt ihr, wie dieser Tag ermittelt wird, wo die Ursachen liegen und was passieren muss, damit in Deutschland Frauen und Männer für gleiche und gleichwertige Arbeit endlich auch gleich bezahlt werden.

Euch interessiert das alles, ihr habt aber keine Zeit zum Lesen? Dann hört einfach mal in den Podcast "Podcats" der Equal Pay Day Kampagne hinein.

Lohnlücke fällt in Betrieben mit Tarifbindung geringer aus

Diese Lohnlücke fällt übrigens in tarifgebundenen Betrieben geringer aus, wie eine Verdienststrukturerhebung der IG Metall (VSE) ergeben hat. Leistungsgerechtigkeit heißt eigentlich auch, dass Männer und Frauen für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn bekommen sollten. In der Regel sehen wir aber branchenübergreifend einen erheblichen Gender Pay Gap.

Dafür gibt es unterschiedliche Gründe: Frauen tragen immer noch den größeren Anteil der Care-Arbeit und unterbrechen in der Regel häufiger und länger als Männer ihr Berufsleben. Das allein begründet die Lücke aber noch nicht. Ein nicht unerheblicher Teil der Lohnlücke ist schlicht und einfach auf unmittelbare Diskriminierung von Frauen zurückzuführen. Die Daten der VSE unterstreichen aber: Tarifverträge helfen dagegen. Mehr dazu finden ihr in dem Dokument zum Download (siehe unter Dateien).

Auch eine neue Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung zum Equal Pay Day und zu Internationalem Frauentag zeigt: Frauen sind am Arbeitsmarkt weiterhin in vielerlei Hinsicht benachteiligt, insbesondere mit Blick auf Arbeitszeit und Einkommen.

In 45 von 46 Branchen liegen Frauen bei der Bezahlung hinten

In der Gesamtwirtschaft beträgt der Gender Pay Gap aktuell 18 Prozent – Männer verdienen branchenübergreifend im Durchschnitt 24,36 brutto pro Stunde, Frauen 20,05 Euro. In 45 der 46 Branchen, für die die WSI-Auswertung erstmals Daten aus dem Jahr 2022 liefern kann, verdienen Frauen weniger als Männer.

Der Gender Pay Gap reicht dabei von 4 Prozent im Personen- und Güterverkehr (Männer: 17,15 Euro, Frauen: 16,49 Euro) über beispielsweise 5 Prozent im Sozialwesen (19,78 vs. 18,70 Euro), 7 Prozent in der Metallerzeugung (27,06 vs. 25,23 Euro), 19 Prozent in der Papierindustrie (23,87 vs. 19,37 Euro) bis zu 30 Prozent im Gesundheitswesen (31,29 vs. 22,05 Euro) und sogar 32 Prozent in der Rechts- und Steuerberatung (31,06 vs. 21,26 Euro).

Einzige Ausnahme sind die Postdienste: Der Brutto-Stundenlohn der Frauen ist hier mit 16,26 Euro pro Stunde zwei Prozent höher als der von Männern mit 15,93 Euro – allerdings auf einem im Vergleich der Branchen insgesamt recht niedrigen Verdienstniveau.

Die Forschenden stellen fest, dass noch viel zu tun ist, um die Geschlechtergleichheit durchzusetzen. Dazu beitragen könnte ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft, das Unternehmen verpflichtet, Gleichstellungsstrategien zu entwickeln und umzusetzen. Darüber hinaus empfehlenswert wären ein angemessener Mindestlohn – von dem Frauen besonders profitieren – sowie eine Stärkung der Mitbestimmung. Hier gibt es den vollständigen Report des WSI.

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