TARIFRUNDE KONTRAKTLOGISTIK

Kein Vorankommen: Beschäftigte von Schnellecke wollen jetzt Druck erhöhen

16.05.2022 | Die Tarifverhandlungen in der Kontraktlogistik treten auf der Stelle: Auch nach vier Verhandlungsterminen ist keine Einigung in Sicht. Im Gegenteil! Nach ersten Annäherungsversuchen in der Verhandlung von Anfang Mai hat die Geschäftsführung von Schnellecke Logistics diese Kompromisse wieder kassiert. Jetzt reicht es der Belegschaft!

Bereits Mitte April zeigten die Kolleginnen und Kollegen bei Schnellecke: Uns ist es ernst mit unseren Forderungen! Fotos: IG Metall Zwickau/Helge Gerischer

Nach derzeitigem Stand verweigert sich der Arbeitgeber jeglichen Argumenten der IG Metall, ebenso wie einem aufgezeigten neuen Lösungsweg von Seiten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Nach einem ersten Warnstreik im April wollen die Kolleginnen und Kollegen ihren Forderungen nun deutlich mehr Nachdruck verleihen.

Die IG Metall fordert eine Anhebung des Monatsgrundentgelts in der Entgeltgruppe 5 auf 2450 Euro für zwölf Monate. Bei einer längeren Laufzeit muss es zwingend eine zweite Stufe geben. Das war in der Verhandlung letzte Woche der Knackpunkt: Hier mauern die Arbeitgeber gewaltig und sind nicht bereit, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Sie wollen eine Laufzeit bis Ende 2023, aber das machen wir bei nur einer Entgelterhöhung nicht mit!

Warnstreiks beschlossen

Entgelt und Sonderzahlungen der Schnellecke-Beschäftigten liegen mit rund einem Viertel bereits deutlich unter dem Niveau der Metall- und Elektroindustrie. „Vor allem die lange Laufzeit und eine Entgelterhöhung erst ab Herbst sorgt bei den Kolleginnen und Kollegen für großen Unmut“, so Benjamin Zabel, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau. „Die aktuellen Kostensteigerungen enden außerdem nicht am 31. Dezember dieses Jahres, sondern werden die Beschäftigten auch 2023 belasten“, ergänzt Gewerkschaftssekretär Sascha Hahn.

Die Tarifverhandlungen sind nun vorerst ergebnislos unterbrochen. Die Tarifkommission hat nun Warnstreiks beschlossen – in den kommenden Tagen werden die Kolleginnen und Kollegen den Druck also ordentlich erhöhen!

Zum Hintergrund: Mehr als 4.000 Beschäftigte arbeiten in Berlin, Brandenburg und Sachsen in der Kontraktlogistik. Die größten Anbieter sind Schnellecke, Imperial, Rudolph-Logistik und Rhenus. Die wichtigsten Kunden sind VW, BMW und Porsche an den Automobilstandorten Zwickau und Leipzig.

 

Von: cdr

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