26. BEZIRKSKONFERENZ

Mit Solidarität und Zusammenhalt Zukunftsperspektiven schaffen

27.10.2020 | Auswirkungen der Corona-Pandemie, Tarifrunden und insbesondere die Angleichung Ost – die IG Metall im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen steht in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen. Auf der 26. Ordentlichen Bezirkskonferenz der IG Metall am 26. und 27. Oktober in Berlin wurde deutlich, dass sich die Gewerkschaft den Zukunftsaufgaben mit großer Ge- und Entschlossenheit stellt, denn deren Lösung ist entscheidend für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Bezirksleiterin Birgit Dietze blickte auf zukünftige Herausforderungen. Foto: Christian von Polentz/transitfoto.de

Nicht nur die Corona-Pandemie, auch die Anforderungen durch den Klimawandel und die Umgestaltung der Industrie durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz verursachen einen enormen Druck auf die Beschäftigung im Bezirk. „Rund 10.000 Arbeitsplätze sind aktuell allein im Bezirk in Gefahr“, berichtete Stefan Schaumburg, der den Bezirk bis 30. September neun Monate lang kommissarisch geführt hatte, in seinem Geschäftsbericht am gestrigen Montag zum Auftakt der Bezirkskonferenz. „Corona lässt uns nicht sicher in die Zukunft schauen, aber es hat uns einmal mehr sehr deutlich gemacht, wie wichtig solidarischer Zusammenhalt ist.“

Die strategische Arbeitsplatzsicherung und gute Arbeit durch zum Beispiel mehr Tarifbindung sind zwei der großen Themen, denen sich die IG Metall im Bezirk in den kommenden vier Jahren stellen wird, erklärte Birgit Dietze, seit 1. Oktober Bezirksleiterin in Berlin-Brandenburg-Sachsen. Und auch die Angleichung der Arbeitszeit Ost und West wird die IG Metall im Bezirk weiter beschäftigen. „Was Verdi im jüngsten Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst erreicht hat, muss auch für uns gelöst werden“, sagte Birgit Dietze. „Mein Appell geht an die Konzerne, gemeinsam mit uns in einen Dialog zu treten, denn es geht um nicht mehr oder weniger als um den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“

„Gleiche Bedingungen für alle Beschäftigten – in Ost und West. Im 30. Jahr nach der Wiedervereinigung ist dies überfällig und wir werden diesen Kampf nicht aufgeben“, versicherte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, den Delegierten und Gästen in seiner Rede am Dienstag. Solidarität und Zusammenhalt sind demnach die Antworten der IG Metall, die das Handeln für Zukunftsperspektiven der Kolleginnen und Kollegen bestimmen. „In den nächsten Monaten wollen und werden wir dies in unserer Tarifoffensive abermals unter Beweis stellen.“ 

Drei Themenfelder beschreiben dabei den „Zielkorridor der Tarifbewegungen 2021“: Beschäftigungssicherung, wozu Hofmann explizit auch die Übernahme der Auszubildenden und den Kampf gegen Reduzierung der Ausbildungsplätze nannte, Zukunftsgestaltung durch Zukunftstarifverträge, Gestaltung der Transformation und Qualifizierung sowie eine Entgeltentwicklung, um die Kaufkraft zu stabilisieren.

In seiner Rede erläuterte Jörg Hofmann auch noch einmal die Vorteile der von ihm ins Spiel gebrachten Vier-Tage-Woche, dessen oberstes Ziel der Erhalt von Industriearbeitsplätzen und Betrieben ist. „Die Verhinderung von Erwerbslosigkeit trägt zur Stabilisierung von Konjunktur, Sozialstaat und Gesellschaft bei“, so Hofmann. Außerdem stelle sie ein Angebot an attraktiver Arbeit dar, die dazu beitrage, Arbeitszeitwünsche zu verwirklichen und Vereinbarkeit von Arbeit und privaten Anforderungen und Wünschen zu verbessern.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Tarifbewegung ist „eine starke und gut organisierte IG Metall“, erklärte Jörg Hofmann und rief noch einmal zur Beteiligung an der derzeit laufenden Beschäftigtenbefragung auf.

 

Von: cdr

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