Tarifabschlüsse bei VW Group Services, BLG und Rhenus

Nicht nur für die ‚Großen‘ – bessere Arbeitsbedingungen bei Logistikbetrieben am Standort Meerane

03.06.2021 | Erste Lösungsschritte hin zu einer Angleichung Ost sind nach der Tarifrunde 2021 in der Metall- und Elektroindustrie in Sicht. Doch im Windschatten der zahlreichen Warnstreiks gab es auch weniger offensichtliche Erfolge: Bei den drei Kontraktlogistikern VW Group Services, BLG und Rhenus am Standort Meerane gibt es neue Haustarife, die den Beschäftigten deutlich mehr Geld in der Tasche sichern. Die IG Metall steht also nicht nur bei den „Großen“ vorm Tor, wie wir uns auch in dieser Tarifrunde immer wieder anhören durften, sondern kämpft selbstverständlich auch bei den Zulieferern um bessere Arbeitsbedingungen!

Startklar zum Einstieg in die Tarifverhandlungen: Die Kolleginnen und Kollegen bei Rhenus am Standort Meerane im Frühjahr 2021 zur Verhandlung. Foto: IG Metall Zwickau

Die breit angelegten 24-Stunden-Warnstreiks bei den sächsischen Autobauern Volkswagen, Porsche oder BMW und vielen Zulieferern der Metall- und Elektroindustrie sorgten im April und Mai für viel Aufsehen – und schlussendlich zur Übernahme des Pilotabschlusses und Bewegung in der lange überfälligen Angleichungsfrage.

Weniger lautstark und sichtbar, aber nicht weniger erfolgreich verliefen zeitgleich die Tarifverhandlungen bei drei Kontraktlogistikern am Standort Meerane. Alle im neuen Industriepark ansässigen Betriebe sind jetzt tarifgebunden! Neben Kontraktlogistiker VW Group Services bieten nun auch BLG und Rhenus Arbeitsbedingungen, die sich sehen lassen können.

„Unser Ziel war ein einheitliches Mindestentgelt von 2256 Euro am Standort, damit Angebote auf zukünftige Ausschreibungen von OEMs nicht mehr auf Kosten der Beschäftigten in der Logistikbranche gehen. Nun gilt es, Aufträge über Innovation und Qualität zu bekommen und nicht allein über den niedrigsten Preis und damit niedrige Löhne“, kommentiert Sascha Hahn, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Zwickau als zuständiger Betriebsbetreuer.

Die Haustarifabschlüsse bei den drei Logistikunternehmen sehen u.a. eine Corona-Prämie von 500 Euro (BLG und Rhenus) bzw. 1000 Euro (VW Group Services) vor. Zudem gibt es bis 2023 diverse Verbesserungen, etwa beim Urlaubs- und beim Weihnachtsgeld oder bei weiteren Sonderzahlungen, die zum Grundentgelt hinzukommen. Darüber hinaus wurden einmalige bzw. monatliche Leistungszulagen vereinbart, so dass die Beschäftigten am Ende deutlich mehr Geld in der Tasche haben als bisher.

„Diese Betriebe sind überwiegend gut durch die Krise gekommen, trotz Corona lief es am Standort Meerane. Da ist es nur fair, dass die Kolleginnen und Kollegen ihren gerechten Anteil am Erfolg bekommen“, meint Sascha Hahn. Die drei Logistikunternehmen haben rund 500 Beschäftigte.

Von: cdr

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