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Petition an Tesla-Werksleitung: Über 3.000 Beschäftigte fordern Entlastung

21.03.2025 | Die Tesla-Beschäftigten machen Druck für bessere Arbeitsbedingungen: In Grünheide unterschrieben 3.086 Kolleginnen und Kollegen eine Petition der aktiven Metallerinnen und Metaller in der Gigafactory für eine sofortige Entlastung. Damit setzen sie sich für längere Pausen, ein Ende der Unterbesetzung und den Stopp der Schikanen ein.

Betriebsversammlung bei Tesla: Gelegenheit, um über bessere Arbeitsbedingungen und die dringend notwendige Entlastung der Beschäftigten zu reden. Foto: IG Metall

Bei der gestrigen Betriebsversammlung haben die Metallerinnen und Metaller im Tesla-Betriebsrat der Werksleitung den Aufruf mit den Unterschriften übergeben. „Über 3.000 Unterschriften sind ein starkes Zeichen“, sagte IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze. „Trotz allen Drucks von oben lassen sich die Tesla-Kolleginnen und -Kollegen nicht einschüchtern. Die Geschäftsführung muss handeln.“

Die Gruppe „IG Metall – Tesla Workers“ im Tesla-Betriebsrat: „Überlastung ist fast von Beginn an Thema hier im Werk. Spätestens wenn die Produktion des neuen Model Y voll hochgefahren ist, werden Kolleginnen und Kollegen wieder zwei oder drei Jobs übernehmen müssen, weil Personal fehlt. Dann bleibt am Band oft nicht einmal mehr Zeit zum Trinken oder zum Gang auf die Toilette. Das hält keiner bis zur Rente durch. Wir brauchen jetzt Entlastung! Wir brauchen das, was in der Automobilindustrie in Deutschland absolut normal ist: bezahlte Kurzpausen zur Erholung! Über 3.000 von uns stehen hinter dieser Forderung. Wir werden nicht lockerlassen.“

Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen: „Bei Tesla gehört viel Mut dazu, sich zu seinen Interessen als Beschäftigter zu bekennen. Über 3.000 Kolleginnen und Kollegen haben sich über die Einschüchterungsversuche und die Falschinformationen der Werksleitung hinweggesetzt und bekennen sich zu ihren Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen. Das ist bei einer Belegschaftszahl von etwa 10.500 eine beeindruckende Größe. Das Votum der Beschäftigten ist klar und eindeutig: Die Geschäftsführung muss unverzüglich bezahlte Kurzpausen einführen, wie sie in unterschiedlicher Form in allen anderen Automobilwerken Normalität sind. Sie muss die chronische Unterbesetzung in den Schichten stoppen. Und sie muss die Beschäftigten mit Respekt behandeln, statt sie zu schikanieren und zu drangsalieren. Entlastung jetzt – diese Forderung darf die Werksleitung nicht länger ignorieren.“

Zum Hintergrund: Die IG Metall-Mitglieder haben mit ihrer Betriebsratsliste „IG Metall – Tesla Workers GFBB“ im Herbst vergangenen Jahres eine Umfrage zur Belastung durchgeführt, an der sich über 1200 Beschäftigte beteiligten. Die wichtigsten Ergebnisse: 83 Prozent der Tesla-Mitarbeiter fühlen sich oft oder sehr oft überlastet. Nur jeder Zehnte glaubt, die aktuelle Arbeitssituation bis zur Rente aushalten zu können. 91 Prozent der Befragten leiden unter körperlichen Beschwerden wie Kopf-, Nacken-, Gelenk- oder Rückenschmerzen. 90 Prozent der Befragten fordern eine zusätzliche bezahlte Pause. Vier von fünf wünschen sich ein längeres Wochenende, um sich besser erholen zu können. Mehr Informationen hier.

Aus den Befragungsergebnissen haben die aktiven Metallerinnen und Metaller bei Tesla drei Forderungen für die Petition abgeleitet:

  1. Zusätzliche bezahlte Pausen: für alle und in jeder Schicht!
  2. Mehr Personal in die Teams: Unterbesetzung beenden!
  3. Schluss mit den Schikanen von oben: Wir fordern Respekt!

Die Liste „IG Metall – Tesla Workers GFBB“ stellt die größte einzelne Gruppe im Tesla-Betriebsrat, hat dort aber keine Mehrheit. Sie fordert daher auch die Mehrheit im Betriebsrat um die Vorsitzende Michaela Schmitz auf, sich für die Anliegen der Beschäftigten einzusetzen, die die Petition unterschrieben haben.

Von: cdr

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