AUS DEN BETRIEBEN

Premiere: Beschäftigte des Automobilzulieferers Joyson Safety Systems wählen erstmalig Betriebsrat

20.09.2022 | Mehr Demokratie im Betrieb: Die Beschäftigten des Automobil-Zulieferers Joyson Safety Systems GmbH im erzgebirgischen Elterlein haben zum ersten Mal einen Betriebsrat gewählt. Mit einer Wahlbeteiligung von 75 Prozent der Joyson-Mitarbeiter hat sich die große Mehrheit für betriebliche Mitbestimmung entschieden.

Foto/Grafik: IG Metall Zwickau

Die IG Metall Zwickau gratuliert allen gewählten Kandidatinnen und Kandidaten und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit!

Dem neu gewählten Betriebsrat gehören drei Frauen und acht Männer an. Im Vorfeld der Betriebsratswahl begleitete die IG Metall Zwickau die Beschäftigten und unterstützte die Vorbereitung der Wahlen, auch mit überregionaler Hilfe der IG Metall Aschaffenburg und dem Konzernbetriebsrat des international tätigen Unternehmens mit weltweit 65 Standorten.

„Einer dieser Standorte ist Elterlein im Erzgebirge und die Betriebsratswahl in diesem Werk zeigt, dass man vor Ort etwas bewegen kann. Selbst nach über 25 Jahren ohne Betriebsrat ist es nie zu spät“, sagt der neu gewählte Betriebsratsvorsitzende André John. „Hauptmotiv für die Initiative zur Gründung eines Betriebsrats war es, durch die Etablierung von Mitbestimmung und Transparenz die Attraktivität des Standorts zu erhöhen, so dass auch die kommenden 25 Jahre erfolgreich verlaufen werden.“

In dem Werk im Erzgebirge sind mehr als 600 Menschen beschäftigt. Produziert werden in Elterlein Airbags für die Automobilindustrie. Eine aktive Gruppe von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern war seit dem vergangenen Jahr mit der IG Metall Zwickau in Kontakt, um die Betriebsratswahl Schritt für Schritt vorzubereiten.

Weil Mitbestimmung wichtiger ist als je zuvor

Die IG Metall Zwickau wünscht den Kolleginnen und Kollegen in der Region, die bislang noch auf ihre Rechte verzichten, denselben Mut. „Gerade in der gegenwärtigen Situation mit all den Preisanstiegen und den sich überschlagenden ‚Krisen‘ ist es fast schon fahrlässig, verbürgte Rechte, die allen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Deutschland zustehen, nicht umzusetzen“, meint der zuständige Betriebsbetreuer und Gewerkschaftssekretär Stefan Fischer. „Die Neugründung von Betriebsräten und die tarifvertragliche Absicherung der Arbeits- und Entgeltbedingungen sind nicht nur unser Kerngeschäft, sondern Herzensangelegenheiten.“

Beschäftigte, die ihre Arbeits- und Entgeltbedingungen verbessern wollen, können sich jederzeit bei uns melden und erhalten durch Stefan Fischer und seinen Kollegen Marcel Bathis Unterstützung.

Von: cdr

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