20.09.2024 | Letzte Woche haben in Dresden und Berlin die ersten Verhandlungen in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie stattgefunden. Wir informieren über die Ergebnisse und unseren Tarifauftakt am 14. September in Potsdam.
Der super Tarifauftakt in Potsdam trägt uns mit Schwung in die Tarifverhandlungen. In der ersten Runde boten die Arbeitgeber nichts an. Jetzt liegt es an uns, sie in Bewegung zu bringen.
Knapp 1.500 Metallerinnen und Metaller aus Berlin, Brandenburg und Sachsen heizten den Arbeitgebern am Samstag, 14. September in Potsdam ordentlich ein. „7 Prozent – nötig und fair“ so stand es auf den Plakaten. „Das war ein starker Tarifauftakt. Er gibt uns Rückenwind für die Verhandlungen“, betont IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze. Die eindeutige Botschaft von Potsdam: Wir lassen uns nicht beeindrucken von der bekannten Schwarzmalerei der Arbeitgeber. Wir fordern 7 Prozent mehr Entgelt und 170 Euro plus für die Auszubildenden.
• Notwendig: Die Beschäftigten brauchen die Entgelterhöhung, um die gestiegenen Kosten auszugleichen. Die Inflation hat die Einmalzahlungen der letzten Tarifrunde aufgefressen. Jetzt müssen die Monatsentgelte hoch – deutlich und dauerhaft!
• Machbar: Noch immer erzielt die Branche dank der guten Arbeit in den Betrieben hohe Gewinne und Renditen. Wenn einzelne Unternehmen in Schwierigkeiten stecken, sind dafür nicht die Arbeitskosten verantwortlich.
• Ökonomisch sinnvoll: Ein Lohnverzicht hilft weder der Wirtschaft noch den Unternehmen. Deutschland ist auf den Konjunkturschub durch eine höhere Kaufkraft angewiesen. Nur mehr Nachfrage bringt die Wirtschaft ins Laufen.
Mächtig Stimmung in Potsdam machte die IG Metall-Jugend. Die Auszubildenden brauchen 170 Euro mehr, um in dieser Zeit über die Runden zu kommen. „Das ist kein Luxus, das ist die Grundlage für ein halbwegs gutes und gerechtes Leben!“, rief Philip Salomon, Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung vom Motorenwerk Chemnitz, den Metallerinnen und Metallern beim Tarifauftakt zu. In den nächsten Wochen geht es rund. Denn die Arbeitgeber glauben, die Beschäftigten mit Verzicht-Predigten abspeisen zu können.
Mehr hatten sie nicht mitgebracht zu den ersten Verhandlungen am 11. September (Sachsen) und 13. September (Berlin-Brandenburg). Wir werden ihnen mit weiteren Aktionen auf die Sprünge helfen. Gelegenheit dafür gibt es bei den zweiten Verhandlungsrunden am 17. Oktober (Sachsen) und 18. Oktober (Berlin-Brandenburg).
Kommt es dort zu keiner Einigung, läuft es auf Warnstreiks ab dem 29. Oktober 2024 hinaus. „Wir bereiten uns auf alle Szenarien vor“, stellt Bezirksleiter und Verhandlungsführer Dirk Schulze klar. „Alle wissen: Mehr Geld gibt es nur mit mehr Druck.“