TARIFRUNDE METALL UND ELEKTRO 2022

Starker Start: Danke für einen großartigen Tarifauftakt in Leipzig!

12.09.2022 | Am Morgen ein dichter Demonstrationszug durch die Innenstadt, am Vormittag die lautstarke Kundgebung auf dem prall gefüllten Nikolaihof: In Leipzig legten rund 2000 Metallerinnen und Metaller einen starken Start in die Tarifrunde hin. Mit dabei: 800 Kolleginnen und Kollegen aus Zwickau und Chemnitz, angereist per Sonderzug! Wir sagen DANKE für einen wirklich gelungenen Tarifauftakt, der ohne Eure Energie, Eure Ideen und Euer Engagement so nicht möglich gewesen wäre!! Mit diesem kräftigten Rückenwind gehen wir am Mittwoch in die ersten Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern. Schaut Euch jetzt die Fotogalerie an.

Das war der bezirkliche Tarifauftakt in Leipzig!! Fotos: IG Metall Zwickau mit Unterstützung durch Rene Werth

Für acht Prozent mehr Lohn, gegen eine Nullrunde in der Metall- und Elektroindustrie: Mit einer lautstarken Kundgebung in Leipzig haben wir am Samstag die heiße Phase in der Tarifrunde eröffnet. Mit dabei unter den rund 2000 Metallerinnen und Metallern aus dem Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen waren auch 800 Beschäftigte aus der Region Zwickau-Chemnitz.

Mit einem Sonderzug starteten die Kolleginnen und Kollegen der IG Metall Chemnitz am Samstagmorgen um 7 Uhr am Hauptbahnhof Chemnitz. Hunderte Beschäftigte aus Betrieben der Zwickauer Region stiegen in Glauchau, Zwickau-Mosel und am Zwickauer Hauptbahnhof zu. Kurz nach 9 Uhr erreichte der eigens über einen Verein bereitgestellte historische Sonderzug den Hauptbahnhof in Leipzig. „Der Zug war proppevoll und die Stimmung ist einfach super“, kommentierte Thomas Knabel als Erster Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau die Anreise zum bundesweit einzigen Tarifauftakt in der anstehenden M+E Tarifrunde.

Lautstarke Demonstration durch die Innenstadt von Leipzig

Aus Spandau, Kreuzberg, Potsdam und vielen anderen Orten in Sachsen, Berlin und Brandenburg fuhren Busse heran. In Leipzig trafen am Ende rund 2000 Beschäftigte am Willy-Brandt-Platz gegenüber vom Hauptbahnhof zusammen, deutlich mehr als erwartet. Am Morgen gegen 10.00 Uhr starteten sie ihren Demonstrationszug durch die Innenstadt bis zum Nikolaihof.

Dort versammelten sie sich von 11.30 Uhr bis etwa 14.00 Uhr zu einer Kundgebung mit Reden, Diskussionen und einem Kulturprogramm mit Live-Musik. Und sie sandten die klare Botschaft an die Arbeitgeber aus: Die Beschäftigten sind bereit und entschlossen, für ihre Forderung nach acht Prozent mehr Lohn einzutreten. 

Kreative Tarifforderung: „8 geben du musst“

Mit Anlehnungen an den Film „Star Wars“ und im Sprachduktus von Yeti-Meister Yoda machte insbesondere die IG Metall Jugend auf sich aufmerksam: So bot unter anderem die Gewerkschaftsjugend des Zwickauer VW-Werks einen eigens angefertigten Trabi inklusive Darth Vader und einer Reihe von Stormtroopern auf. Auf Transparenten forderten sie „8 geben du musst“, „8 % mehr wir wollen“ oder „Möge die Acht mit dir sein“. Begleitet wurde der Demonstrationszug zudem von zahlreichen Superhelden und der Parole „Unsere Superkraft heißt Solidarität“. 

Jetzt ist nicht die Zeit für Zurückhaltung

„Das war ein starker Tarifauftakt", betonte Irene Schulz, Bezirksleiterin IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Dank an alle Beteiligten! Die Botschaft von Leipzig ist klar und deutlich. Die Kolleginnen und Kollegen haben hier kraftvoll und lautstark klar gemacht: Die acht Prozent sind nicht nur gerecht. Sie sind gut begründet. Damit gehen wir mit viel Rückenwind in die Tarifverhandlungen."

Der erste Vorsitzende der IG Metall Jörg Hofmann erinnerte in seiner Ansprache daran, dass die letzten Erhöhungen der Monatslöhne in der Tabelle lange zurückliegen. „Die vergangenen Tarifabschlüsse waren ein Zeichen von Verantwortung und Solidarität von uns und den Beschäftigten", betonte Jörg Hofmann. „Jetzt, wo die Belastungen immer weiter steigen, im Supermarkt, an der Zapfsäule, in der Kneipe, sollen die Kolleginnen und Kollegen den Kopf einziehen und sich in Bescheidenheit üben? Nach vier Jahren ohne Tabellenerhöhung ganz sicher nicht! Jetzt ist nicht die Zeit für Zurückhaltung, jetzt ist die Zeit für eine kräftige tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um acht Prozent für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie!“ Und Jörg ging auf die Forderung von Gesamtmetallpräsident Wolf nach einer Nullrunde ein. „Herr Wolf träumt von einer Nullrunde. Ich sage Herrn Wolf: Ausgeträumt!". 

Tarifverhandlungen für Sachsen starten am Mittwoch

Die Tarifverhandlungen für Sachsen mit dem Arbeitgeberverband VSME beginnen diese Woche Mittwoch. Mit dem großen Tarifauftakt setzte die IG Metall bewusst ein Zeichen vor dem eigentlichen Start des Tarifherbstes. „Medial schießen sich die Arbeitgeber schon warm: Wir hören andauernd etwas von Nullrunden, dass es nichts zu verteilen gibt“, sagte Thomas Knabel. Doch angesichts der stark gestiegenen Preise an den Tankstellen und in den Supermärkten seien acht Prozent eine angemessene Forderung. „Die Stimmung zeigt, wir sind damit goldrichtig, diese acht Prozent müssen es am Ende auch sein. Das haben die Kolleginnen und Kollegen heute deutlich gemacht.“

Irene Schulz, Bezirksleiteirn IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, lobte noch einmal die historische Leistung der Metallerinnen und Metaller hier im Bezirk in der Auseiandersetzung um die 35. „Im letzten Jahr haben wir eindrucksvoll bewiesen, wie solidarisch, wie entschlossen, wie beharrlich wir sind: In vielen Betrieben ist der Weg zur 35-Stunden-Woche klar abgesteckt. Die 35 – sie kommt. Endlich."

Ganz in der Nähe vom Nikolaihof, dem Ort der Kundgebung, wurde im vergangenen Jahr die Vereinbarung zur 35 Stunden-Woche im BMW-Werk Leipzig unterschrieben. Darauf wies dessen Betriebsratsvoristzender Jens Köhler hin. Und betonte: „Das haben wir 2021 geschafft. Und auch diesmal werden wir es schaffen, unsere Forderungen durchzusetzen."

Leipzig - ein gelunger Tarifauftakt, der Mut macht für die Auseinandersetzungen in diesem Herbst!

Von: cdr

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