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Tarifabschluss bei WTE Präzisionstechnik in Ehrenfriedersdorf setzt Maßstäbe

03.08.2022 | Ein Abschluss, der sich sehen lassen kann: Bis zum 01.01.2023 steigen die Löhne der gut 140 Beschäftigen bei WTE in drei Schritten um 9 Prozent. Doch nicht nur das: Darüber hinaus ist es in der diesjährigen Tarifrunde zur Weiterentwicklung des Haustarifvertrages gelungen, eine schrittweise Heranführung an das Entgeltniveau der Fläche sowie eine Wahloption zwischen Freizeit und Geld durchzusetzen. Mit diesem Tarifabschluss und der Entwicklung der letzten Jahre setzt WTE im Erzgebirge Maßstäbe bei den Arbeits- und Entgeltbedingungen.

Nachdem bereits in den letzten Jahren der 2016 erstmalig abgeschlossene Haustarifvertrag bei WTE in Ehrenfriedersdorf Schritt für Schritt verbessert werden konnte, gelang in der diesjährigen Tarifrunde ein weiterer großer Schritt in Richtung Flächenniveau. Mit einer geschlossenen Belegschaft im Rücken, konnte ein Angleichungsprozess vereinbart werden, der für die Jahre 2023, 2024 und 2025 jeweils Entgeltsteigerungen von 6% vorsieht. Je nach Entwicklung der Fläche könnte damit das Entgeltniveau der sächsischen Metall- und Elektroindustrie, zu dem es aktuell noch einen Abstand von ca. 15 % gibt, schon Mitte 2025 erreicht werden. Der von der IG Metall zuständige Gewerkschaftssekretär Florian Hartmann, äußerte sich erfreut über das Ergebnis: „Bei unseren Mitgliedern ist der Abschluss auf breite Zustimmung gestoßen. Wir konnten in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt den Abstand zum Flächenniveau verringern, das ist eine tolle Entwicklung!“

Doch nicht nur beim Entgelt konnte ein Erfolg erzielt werden. Fortan haben die Kolleginnen und Kollegen auch die Möglichkeit, zwischen Geld oder Freizeit zu wählen. Bis zu sechs zusätzliche freie Tage pro Jahr können die Kolleginnen und Kollegen dadurch erhalten.

Beim Weihnachtsgeld, welches 50% des monatlichen Bruttoentgelts entspricht, konnte die Angleichung bereits in der Vergangenheit erzielt werden und auch beim Urlaubsgeld gibt es Fortschritte. In der letzten Tarifrunde 2021 gelang es, eine schrittweise Einführung zu vereinbaren. Ab den Jahr 2024 erhalten die Beschäftigten damit erstmals ein volles Urlaubsgeld in Höhe von ca. 68% eines monatlichen Bruttoentgelts.

Das Beispiel WTE zeigt: Es lohnt sich, für gute Arbeits- und Entgeltbedingungen aktiv zu werden - auch und gerade im Erzgebirge. Hartmann zur Entwicklung der vergangenen Jahre weiter: „Nach der erstmaligen Betriebsratsgründung 2015, gelang es uns mit der hervorragend organisierten Belegschaft im Rücken bereits 2016 einen Haustarifvertrag abzuschließen. Die erstmalige Betriebsratsgründung, die Herstellung einer Tarifbindung und die Tarifabschlüsse in den Vergangenen Jahren wären ohne die vielen engagierten Kolleginnen und Kollegen im Betrieb nicht möglich gewesen. Das Beispiel WTE zeigt eindrucksvoll, was möglich ist, wenn sich Belegschaften gemeinsam mit der IG Metall auf den Weg machen und die Verbesserung ihrer Arbeits- und Entgeltbedingungen offensiv angehen. Wir hoffen, dass dieses Beispiel weiter Schule macht!“

 

Von: fh

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