TARIFRUNDE 2022

Tarifauftakt Textil Ost: Das sind unsere Forderungen!

28.02.2022 | Sechs Prozent mehr Geld – das fordern die Beschäftigten in der Tarifrunde Textil Ost. Die Jahressonderzahlung soll zudem auf 100 Prozent erhöht werden und betriebliche Optionen eröffnen. Außerdem wollen wir, dass der Tarifvertrag zur demografischen Altersteilzeit verlängert wird. Mehr zum lautstarken Tarifauftakt lest ihr hier.

Tarifauftakt bei Adient in Meerane mit Verstärkung der Kolleginnen und Kollegen von Grupo Antolin (Crimmitschau). Fotos: IG Metall Zwickau/Claudia Drescher

Der Autokorso von Grupo Antolin legte für einen Moment den Kreisverkehr im Industriepark Meerane auf Eis.

Die Kolleginnen und Kollegen der Halbmond Teppichwerke in Oelsnitz/V. informieren ihre Belegschaft über die Forderungen in der anstehenden Tarifrunde Textil Ost. Fotos: IG Metall Zwickau

Sechs Prozent mehr Geld und das tabellenwirksam – das fordern die Textilerinnen und Textiler in der anstehenden Tarifrunde Textil Ost. Mit einem lautstarken Tarifauftakt inklusive Autokorso und Hupkonzert starteten die Beschäftigten von Adient (Meerane) und Grupo Antolin (Crimmitschau) am Montag, 28. Februar im Industriepark Meerane in die Tarifrunde 2022.

Mehr Entgelt, mehr Gerechtigkeit: Auch die Jahressonderzahlung soll von bisher 60 % (Ost) auf 100 % (West) angehoben werden einschließlich einer Wahloption für verschiedene Zwecke, so die Forderung der IG Metall. „Mehr als 30 Jahre nach der Wende fällt mir wirklich kein Grund mehr ein, warum wir zwischen Ost und West in dieser Frage Unterschiede machen“, sagte der Betriebsratsvorsitzende von Adient Mario Fröhlich während des Schichtwechsels vor rund 100 Beschäftigten der Früh- und Spätschicht.

Darüber hinaus steht die Fortführung des Tarifvertrags Altersteilzeit auf der Forderungsliste der IG Metall, ergänzte Stefanie Reimer, die als Tarifsekretärin der IG Metall im Berlin-Brandenburg-Sachsen die Verhandlungen führt. Der erste Verhandlungstermin mit dem Arbeitgeberverband vti ist demnach für kommenden Dienstag, 8. März (10 Uhr) in Chemnitz geplant. Einen Tag zuvor will die IG Metall am Chemnitzer Karl-Marx-Denkmal noch einmal öffentlich auf ihre Forderungen aufmerksam machen. Ein zweiter Verhandlungstermin ist für Ende des Monats angesetzt.

Ende April läuft die Friedenspflicht ab, ab dann wären Warnstreiks möglich. Neben den drei genannten Forderungen steht für die Verhandlungsführerin zudem das Thema Mindestlohn auf der Agenda. Die untersten Entgeltgruppen liegen unter der ab Oktober geltenden Grenze von 12 Euro, so Stefanie Reimer.

In der Frage der Arbeitszeit hätten die Textilbetriebe der Region schon einmal eindrucksvoll bewiesen, dass mit ihnen zu rechnen sei, ergänzte Benjamin Zabel, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau. Noch 2019 sei die 40-Stunde-Woche für die aktuell rund 750 Beschäftigten bei Adient sowie die 80 Kolleginnen und Kollegen von Grupo Antolin Normalität gewesen. Aktuell arbeiten die Beschäftigten 37,5 Stunden. Ab Januar 2023 greift die weitere Absenkung auf 37 Wochenstunden.

Bereits in der vergangenen Woche hatten Metallerinnen und Metaller bei den Halbmond Teppichwerken in Oelsnitz/Vogtland auf die anstehende Tarifrunde aufmerksam gemacht.

Durch den Ukraine-Krieg und daraus resultierende Lieferengpässe droht bei verschiedenen Zulieferern der Automobilindustrie Kurzarbeit. Auch Betriebe wie Adient, die u.a. Sitze für Volkswagen produzieren, sind davon betroffen.

Von: cdr

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