TARIFRUNDE METALL UND ELEKTRO 2021

Trotz Regen und Schnee: Erfolgreicher Warnstreik bei Handtmann

16.03.2021 | Die Beschäftigten der Leichtmetallgießerei Handtmann in Annaberg-Buchholz haben am Montag die dritte Warnstreik-Woche eingeläutet: Rund 100 Beschäftigte der Spät- und Frühschicht folgten dem Aufruf der IG Metall und beteiligten sich trotz Schnee und Regen am Warnstreik. Auf die Belegschaft bei Handtmann ist Verlass! Ein starkes Zeichen in Richtung des Arbeitgebers!

Warnstreik der Leichtmetallgießerei Handtmann. Foto: IG Metall Zwickau/Igor Pastierovic

Eine weitere Woche. Ein weiterer Warnstreik, dieses Mal stand im Erzgebirge bei der Leichtmetallgießerei Handtmann alles still. Florian Hartmann, zuständiger Gewerkschaftssekretär, zeigte sich erfreut über die hervorragende Beteiligung: „Trotz des regnerischen Wetters und zwischenzeitlichen Schneefalls beteiligten sich rund 100 Kolleginnen und Kollegen am Warnstreik. Ein super Zeichen, das auch deutlich zeigt, dass die Belegschaft wütend über das Verhalten der Arbeitgeber ist.“

Zusätzlich befeuert wird die Unzufriedenheit der Belegschaft aus Sicht Hartmanns durch innerbetriebliche Konflikte. Der Arbeitgeber möchte aktuell die Leistungszulage von durchschnittlich 16,5 % auf 10 % absenken. „Für die Pläne des Arbeitgebers, die Leistungszulage abzusenken, fehlt mir jedes Verständnis. Handtmann braucht Leistung und die Kolleginnen und Kollegen erbringen Leistung. Das ist ein unnötiger Konflikt, der schnell beigelegt werden muss,“ so Hartmann weiter.

Auch Thomas Knabel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau, sprach zu den Kolleginnen und Kollegen vor Ort: „Der erfolgreiche Warnstreik hat gezeigt, dass auf die Belegschaft von Handtmann Verlass ist. Euer Einstehen für gute Arbeits- und Entgeltbedingungen im Erzgebirge ist vorbildhaft. Wir hoffen, dass eurem Beispiel Kolleginnen und Kollegen aus anderen Betrieben folgen. Nur gemeinsam können wir die Arbeitsbedingungen im Erzgebirge voranbringen!“

Wenig kooperativ zeigte sich hingegen die Geschäftsführung. Kurz vor dem Warnstreik wurde den Warnstreikenden und der IG Metall schriftlich untersagt, das Betriebsgelände - zu dem auch eine leerstehende Rasenfläche gehört - zu betreten. Die Einhaltung des Betretungsverbots überwachte der Werkleiter persönlich aus seinem Auto heraus, welches er in unmittelbarer Nähe der Streikkundgebung geparkt hatte. Ein Kuriosum, so Hartmann, welches jedoch leider auch zeigt, dass die soziale Marktwirtschaft, zu der naturgemäß auch Tarifverträge und Gewerkschaften gehören, im Erzgebirge noch nicht in allen Köpfen angekommen ist.

 

Von: cdr

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