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BranchenTalk, Podcast, Forderung: Vor welchen Herausforderungen stehen wir durch Inflation und Preisschock?

22.03.2022 | Die Energiekosten sind enorm gestiegen, ebenso die Preise für Lebensmittel. Gerade für Menschen mit ohnehin niedrigen Einkommen schwindet in diesen Tagen der Spielraum. Im BranchenTalk am Mittwoch, 23. März bezieht die Ökonomin Isabella M. Weber Stellung in der aktuellen Debatte um Preisentwicklung und Inflation. Ihre Idee: Ein Gaspreisdeckel! Und: Die IG Metall fordert eine deutliche Ansage gegen das Kartell der Ölkonzerne - Mineralölunternehmen dürfen Kriegszeiten nicht missbrauchen!

Symbolbild: Pixabay.

Die Gaspreise sind immens gestiegen, teils haben sie sich vervierfacht. Mitte Februar brachte die Ökonomin Isabella M. Weber mit Sebastian Dullien vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) einen Gaspreisdeckel ins Spiel. Das Gespräch dazu könnt ihr euch im Systemrelevant Podcast der Hans-Böckler-Stiftung anhören.

Russlands Krieg gegen die Ukraine wird die Lage verschärfen. Neben Gas und Öl kommt ein gewichtiger Anteil deutscher Metallimporte wie Nickel und Titan aus Russland.

Knackige Thesen in knackigen 30 Minuten

Im BranchenTalk am Mittwoch, 23. März von 14.30 bis 15 Uhr bezieht Isabella M. Weber Stellung in der aktuellen Debatte um Preisentwicklung und Inflation:

  • Vor welchen Herausforderungen stehen wir durch Inflation und Preisschock?
  • Wo liegen Vor- und Nachteile verschiedener politischer Maßnahmen?
  • Welche Relevanz haben selektive Preiskontrollen im gegenwärtigen Kontext?

Isabella M. Weber ist Juniorprofessorin für Volkswirtschaftslehre an der University of Massachusetts Amherst und Autorin des preisgekrönten Buches How China Escaped Shock Therapy (2021). Die gebürtige Nürnbergerin forscht zu China, Welthandel, Preis- und Geldtheorie und der Geschichte ökonomischen Denkens. 

Anmeldung: Eine kurze Mail an branchentalkdon't want spam(at)igmetall.de genügt. Den Zugangslink zur Webex-Konferenz findet ihr im Einladungsflyer, siehe unten!

 

IG Metall fordert härtere Gangart gegenüber Monopolstellung der Ölkonzerne

„Die Spritpreise haben zwischenzeitlich schwindelerregende Höhen erreicht. Während Gutverdiener zwar ein schmerzhaftes Gesicht an der Zapfsäule ziehen, können sich weniger gut situierte Menschen eine Tankfüllung nur mit Verrenkungen leisten oder müssen anderswo Abstriche machen. Im Zusammenspiel mit den allgegenwärtigen Preissteigerungen in vielen Lebensbereichen ist das ein nicht hinnehmbarer Zustand, den die Politik entschieden angehen muss“, fordert Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Dieser Forderung unserer Kolleginnen und Kollegen können wir uns nur anschließen!

Zentraler Ansatzpunkt müsse neben schnellen Entlastungen auch ein Eingriff in die Machtstellung der Mineralölunternehmen im wirtschaftlichen Gefüge sein: „Wir sehen ganz klar, dass die Preisentwicklung inzwischen völlig entkoppelt ist und zu absurden Mondpreisen führt. Trotz jüngstem Abfall der Ölpreise auf dem Weltmarkt spiegelt sich diese Situation nicht an den Preisanzeigen der Tankstellen wieder. Die Ölbarone geben die zuletzt sinkenden Preise nicht an die Verbraucher weiter und bereichern sich an den Geldbeuteln der hartarbeitenden Beschäftigen!“, führt der Gewerkschafter aus.

Aus Sicht der IG Metall ist daher der Vorstoß von Grünen-Minister Habeck wichtig: „Die Bundeswettbewerbsbehörden müssen dringend prüfen, ob das, was derzeit passiert, rechtens ist und kein Diebstahl an den Bürgerinnen und Bürgern des Landes darstellt. Auch eventuellen Preisabsprachen unter den Konzernen, die das Preisniveau weiter oben halten, muss Einhalt geboten werden. Es kann nicht sein, dass Mineralölunternehmen mit den Geldern der Bevölkerung ihre Nase vergolden - generell nicht, aber schon gar nicht in Krisenzeiten!“

Von: cdr

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