Aktionswochen der IG Metall Zwickau:

Warmlaufen für die Tarifrunde Metall und Elektro

02.08.2022 | Acht Prozent mehr Geld. Auf diese Forderung hat sich der IG Metall-Vorstand für die Tarifbewegung in der Metall- und Elektroindustrie verständigt. Damit folgt er dem Votum der regionalen Tarifkommissionen, in denen auch Betriebsrätinnen und Betriebsräte aus Westsachsen vertreten sind. Verhandlungsauftakt ist Mitte September. Zuvor ist am 10. September ein großer Tarifauftakt in Leipzig geplant. Doch schon in den vergangenen Wochen haben sich viele Metallerinnen und Metaller in den Betrieben unserer Region warmgelaufen.

Ganz vorn dabei: Die Vertrauensleute der IG Metall bei der Handtmann Leichtmetall-gießerei in Annaberg-Buchholz. Zum Schichtwechsel wurden die Kolleginnen und Kollegen über den Stand der Gespräche zur Absenkung der Arbeitszeit sowie die anstehende Tarifrunde informiert. Neben vielen Informationen gab es einen Gutschein für ein Eis in der Kantine. „Urlaub schmeckt bekanntlich viel besser mit tarifvertraglichem Urlaubsgeld. Mit dieser Aktion wollen wir vor der Sommerpause ein Zeichen in Richtung der Arbeitgeber setzen und die Belegschaften informieren“, sagte Florian Hartmann, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Zwickau.

Im Erzgebirge waren auch die Kolleginnen und Kollegen bei Porsche Werkzeugbau in Schwarzenberg in Aktion. Auf einer Mitgliederversammlung diskutierten sie ihre Forderung für die anstehenden Haustarifverhandlungen. Ganz oben auf der Agenda in Schwarzenberg stehen weitere Angleichungsschritte an die Fläche sowie die Standort- und Beschäftigungssicherung.

Doch nicht nur im Erzgebirge, auch in Zwickau und im Vogtland fanden zahlreiche Aktionen statt. Beim Batteriehersteller Clarios (Zwickau) gab es unter dem Motto „Gib deinen Senf dazu“ für alle Beschäftigten eine Bockwurst mit Senf. Beim gemeinsamen Essen wurde über die anstehende Tarifrunde informiert.

Weitere Aktionen fanden zudem bei den Automobilzulieferern SAS in Meerane sowie GKN Driveline in Zwickau-Mosel statt. Bei sommerlichen Temperaturen verteilten die IG Metall Vertrauensleute bei SAS Eis und Informationen zum aktuellen Stand der Verhandlungen über die Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden. Darüber hinaus stand die kommende Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie im Fokus. Von dieser profitieren die Kolleginnen und Kollegen in Meerane durch einen Anerkennungstarifvertrag.

Auch bei GKN in Mosel gab es passend zur Hitze des Tages ein Eis. In der anstehenden Tarifrunde bei GKN geht es auch darum, die laufenden Verhandlungen mit der Geschäftsführung zu unterstützen: Für einen Zukunftstarifvertrag, der für alle deutschen GKN-Standorte Beschäftigungs- und Standortsicherung tarifvertraglich regeln soll. Ohne den Druck aus den Belegschaften wird hier nichts zu erreichen sein, so die Einschätzung der IG Metall Zwickau.

Im Vogtland war die IG Metall ebenfalls unterwegs: Die Beschäftigten von Plamag und vosla in Plauen wurden mit einem Eismobil überrascht. Bei Eis und schönstem Wetter tauschten sich die Plamag-Beschäftigten zum aktuellen Stand der Verhandlungen über die Zukunft des Standortes aus. Darüber hinaus konnten sich auch die Kolleginnen und Kollegen bei SBG in Neumark freuen. Sie erhielten wichtige Informationen zu ihrem Tarifvertrag und dazu passend ein Eis.

Ob erfrischendes Eis oder klassische Bockwurst – die Aktionswochen sind nicht nur ein gutes Warm-Up für die anstehende Tarifrunde, sondern auch ein Stimmungstest. „Was wir in diesen Zeiten von den Kolleginnen und Kollegen aus den Betrieben immer wieder hören, ist eine hohe Zustimmung zu unserer Forderung. Angesichts der gestiegenen Preise erwarten die Beschäftigten ganz klar Entlastungen und zwar tabellenwirksam und nicht in Form von Einmalzahlungen“, berichtet Benjamin Zabel, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau.
Fest steht aber auch: Die Tarifrunde allein kann nicht das alleinige Mittel sein. „Die Politik ist gefragt, weitere Entlastungen auf den Weg zu bringen“, so Zabel weiter. So rief die IG Metall seit Juni u.a. mit der Unterschriftenaktion „Deckel drauf“ (www.igmetall.de/deckel-drauf) dazu auf, in der anhaltenden Krise alle zu entlasten – also ebenso Kolleginnen und Kollegen im Ruhestand, in Erwerbslosigkeit oder Studierende. „Diese Kampagne wurde auch in den von uns betreuten Betrieben nahezu flächendeckend gut angenommen. Die vor Ort gesammelten Unterschriften werden nun an den Vorstand der IG Metall weitergeleitet“, so Benjamin Zabel.

 

Von: fh

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