TARIFVERHANDLUNGEN SCHNELLECKE

Warnstreik-Welle in der Leipziger Kontraktlogistik

19.05.2022 | Mehr als 300 Beschäftigte von Schnellecke, Rudolph, Imperial und Leadec legten am Dienstag die Arbeit nieder. Am Mittwoch zogen nochmal 500 Kolleginnen und Kollegen nach - Bandstillstand bei Porsche und BMW! Auch bei der IG Metall Leipzig ist mächtig Druck auf dem Kessel!

Warnstreiks in der Kontraktlogistik am 17. Mai 2022 - Protest der Belegschaft von Imperial. Fotos: IG Metall Leipzig

Warnstreiks bei den Kontraktlogistikern auf dem BMW-Gelände - Kundgebung der Kolleginnen und Kollegen von Schnellecke.

Die IG Metall Leipzig zog eine positive Bilanz nach den rollierenden Warnstreiks bei vier Kontraktlogistikunternehmen bei Porsche am Dienstag. Mehr als 300 Beschäftigte von Schnellecke, Rudolph, Imperial und dem Instandhaltungsdienstleister Leadec hatten sich für jeweils rund zwei Stunden an den Arbeitsniederlegungen beteiligt und eindrucksvoll demonstriert, dass sie geschlossen hinter ihren Forderungen stehen. 

„Die Kontraktlogistikbranche muss deutlich attraktiver bei Entgelt und Arbeitszeiten werden. Grundsätzlich muss ein neuer tariflicher Ordnungsrahmen her, um auch in Zukunft im Wettbewerb um Fachkräfte bestehen zu können“, sagte Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig.

Am Mittwoch zogen dann nochmal 500 Metallerinnen und Metaller nach - nichts ging mehr bei Porsche und BMW am Standort Leipzig! 

Die IG Metall fordert eine Anhebung der monatlichen Grundentgelte von durchschnittlich 2.200 Euro auf 2.450 Euro in der Logistikbranche und die schrittweise Angleichung der Wochenarbeitszeit analog zu den Herstellern in der Automobilindustrie auf 35 Stunden.

Die Kontraktlogistikfirmen Rudolph, Imperial, Schnellecke sowie Leadec haben noch kein akzeptables Angebot vorgelegt. Die Warnstreiks in den vergangenen Wochen haben bereits zu erheblichen Beeinträchtigungen der Produktion bei den Automobilherstellern Volkswagen, BMW und Porsche geführt.

Inwieweit sich der Konflikt in dieser Tarifauseinandersetzung zuspitzt, hängt nicht nur von den namenhaften Vertretern der Logistikbranche, sondern vor allem auch von den großen Automobilherstellern, ab. „Volkswagen, BMW und Porsche in Sachsen tragen eine erhebliche Verantwortung für den Verlauf des Tarifkonfliktes. Sie nutzen ihre Standortvorteile, erwarten zugleich von Dienstleistern eine hohe Flexibilität, stellen aber deren Geschäftsmodelle durch eine rigide Einkaufspolitik in Frage“, so die Einschätzung von Bernd Kruppa.

Wir halten Euch weiterhin auf dem Laufenden in der aktuellen Tarifrunde Schnellecke / Kontraktlogistik.

Von: cdr

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