Gute Arbeitsplätze in der Krise langfristig sichern

Wirtschaftsminister Dulig bei MAN Bus Modification Center und Vosla in Plauen

16.07.2020 | Bereits zum dritten Mal hat sich Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig über die Entwicklung des MAN Bus Modification Center (BMC) in Plauen mit Unternehmensleitung, Betriebsrat und Belegschaft informiert. Das BMC sei ein Aushängeschild und stärke den traditionsreichen Industriestandort Sachsen, betonte der gebürtige Plauener bei seinem Besuch am Mittwoch. "Dem können wir nur beipflichten, es braucht solche guten Beispiele in der Region", sagt Thomas Knabel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau. Gerade jetzt ist aber auch die Zeit, gemeinsam Verantwortung dafür zu übernehmen, diese guten Arbeitsplätze zu sichern und zukunftsfeste Ideen zu entwickeln. Gemeinsam heißt, dass Unternehmen und Landesregierung in der Pflicht sind, ihren Beitrag zu leisten, um die Sicherheit, Perspektive und Zukunft für die Kolleginnen und Kollegen bei BMC – vormals Neoplan – langfristig zu erhalten. Denn der zum VW-Konzern gehörende Lastwagenbauer MAN hatte bereits vor Beginn der Corona-Pandemie einen massiven Personalabbau angekündigt.

Im März hieß es, dass von weltweit 36 000 Mitarbeitern rund 6000 Stellen akut gefährdet seien. Die Corona-Krise erhöht den Druck auf die Automobilindustrie und damit auch auf die Nutzfahrzeugsparte nun zusätzlich. "Wir müssen also beobachten, ob und wie sich das auf den Standort in Plauen mit derzeit rund 150 Mitarbeitern auswirken wird", gibt Knabel zu bedenken.

Auch das zweite Unternehmen, das der Minister im Vogtland besuchte, hat Tradition. Doch der Speziallampenhersteller vosla steht längst nicht so stabil da wie BMC. Statt Glühbirnen und Leuchtstoffröhren fertigen die 150 Mitarbeiter heute Halogenlampen und LED-Module. Aber die Umstellung kam spät, die Umstrukturierung einschließlich Stellenabbau am Standort läuft seit Ende 2019. Die Unsicherheit unter der Belegschaft ist groß. "Beide Unternehmen stehen an der Schwelle zur Transformation - mit unterschiedlichen Herausforderungen“, so Knabel weiter. In beiden Fällen sei das Engagement der Eigentümer gefragt. Der Besuch des Wirtschaftsministers sei daher gut und wichtig, denn nicht zuletzt in ihrem 4-Punkte-Plan fordert die IG Metall eine sächsische Industriepolitik, die sinnvolle Unterstützungsangebote an tarifgebundene Löhne sowie den Erhalt von Arbeits- und Ausbildungsplätzen bindet.

 

Von: fh

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