STREIK BEI SRW METALFLOAT

100 Tage Streik bei SRW in Espenhain

15.02.2024 | Gute Stimmung am 100. Streiktag bei SRW: Die Kolleginnen und Kollegen zeigen auch nach so langer Zeit, dass sie sich nicht unterkriegen lassen. Dabei können sie sich auf die riesige Solidaritätswelle verlassen. Auch zum Jubiläum kommen wieder Metallerinnen und Metaller von nah und fern nach Espenhain, u.a. auch aus dem Zwickauer VW-Werk, genau wie Sachsens Sozialministerin Petra Köpping und mehrere Bundestagsabgeordnete. Viele verschiedene Unterstützer mit einer gemeinsamen Botschaft: Die SRW-Beschäftigten sind nicht allein im Kampf für einen Tarifvertrag, für Anstand und Respekt in ihrem Unternehmen.

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Inzwischen streiken die Kolleginnen und Kollegen der SRW metalfloat GmbH, einer 100-prozentigen Tochter der Scholz Recycling GmbH in Espenhain, bereits 100 Tage für ihre erstmalige Tarifbindung.

Auch nach 100 Tagen Ausstand entschlossen und stark: streikende SRW-Beschäftigte. Fotos: IG Metall

IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze im Gespräch mit Streikenden.

Für den Arbeitgeber ist dieses Jubiläum beschämend und blamabel, für die SRW-Beschäftigten bei allen Härten auch ein Grund zum Feiern: An diesem Donnerstag streiken sie seit 100 Tagen für einen Tarifvertrag. Seit 100 Tagen sind sie im Ausstand für eine gerechte Bezahlung zu Tarifbedingungen.

Schon einen Tag vor dem runden Jubiläum und seinem Treffen mit den Streikenden hatte Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen, noch einmal sehr deutlich gemacht, worum es hier geht: „Dieser Streik ist auch ein Streik für Gerechtigkeit und für gute Arbeit im Osten zu Tarifbedingungen", so Dirk Schulze. „Seit Monaten verweigert der Arbeitgeber seinen Beschäftigten genau dies. Bisher besteht seine Strategie ausschließlich darin, auf ein Einknicken der Belegschaft zu setzen. Allein mit Blockade wird das Unternehmen keine Lösung in dieser Auseinandersetzung bekommen. Damit erreicht der Arbeitgeber nichts, außer den Konflikt zu verlängern.“ 

Der Streik zeigt längst deutliche wirtschaftliche Auswirkungen und schadet dem Unternehmen finanziell erheblich. Trotzdem verweigert der chinesische Geschäftsführer Yongming Qin die Wiederaufnahme von Tarifverhandlungen und blockiert somit alle Versuche eine Lösung in der Tarifauseinandersetzung möglich zu machen. 

„Wir kämpfen weiter für unseren Tarifvertrag. Nur so kann sich endlich was ändern", meint Kathrin Kroll, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende bei SRW metalfloat. „Besonders die hohe Solidarität aus vielen Teilen der Republik macht uns sprachlos und stärkt uns den Rücken."

Auf der Unternehmens-Website der Scholz Recycling GmbH findet sich ein sogenannter Code of Conduct, dieser bildet das Rahmenwerk für den betrieblichen Alltag und setzt hohe ökologische, ethische und soziale Standards. Unter anderem verpflichtet sich das Unternehmen selbst, dass das Recht auf Tarifverhandlungen respektiert, die Bildung von Gewerkschaften anerkannt und ein offener, lösungsorientierter Umgang mit der Arbeitnehmervertretung verfolgt werde. „Aktuell vermissen wir die Einhaltung der Grundsätze aus dem Code of Conduct bei Scholz Recycling und fordern Herrn Qin auf, sich an seine eigenen Regeln zu halten. Andernfalls ist diese Erklärung nicht mehr als ein Feigenblatt", ergänzt Michael Hecker, Verhandlungsführer der IG Metall und Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig. 

Wenn ihr Soli-Botschaften schicken wollt, sendet diese bitte an: soli-srw(at)igmetall.de

Spenden für die Streikenden bitte überweisen an:

IG Metall
IBAN: DE 23 5005 0000 0000 0010 40
Verwendungszweck: Soli SRW

Von: cdr

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