TARIFERGEBNIS BEI SCHNELLECKE

3000 Euro Inflationsprämie für Beschäftigte an sächsischen Schnellecke-Standorten

08.06.2023 | 3000 Euro Inflationsausgleichsprämie bis spätestens Dezember 2024 – das ist das Ergebnis der vierten Verhandlung zwischen IG Metall und Kontraktlogistiker Schnellecke. Damit ist die Benachteiligung ostdeutscher Belegschaften erfolgreich abgewendet!

Warnstreik bei Schnellecke. Foto: IG Metall Zwickau

3000 Euro Inflationsausgleichsprämie bis spätestens Dezember 2024 – dieses Ergebnis kann sich sehen lassen! „Vor allem der massive Druck der Warnstreiks und die 100%ige Geschlossenheit der Belegschaft in den vergangenen Tagen haben zu einem Umdenken auf Seiten des Arbeitgebers geführt. Mehr als 30 Jahre nach der Wende lassen sich die Beschäftigten an den ostdeutschen Standorten nicht mehr billiger abspeisen als ihre Kolleginnen und Kollegen an westdeutschen Standorten wie Wolfsburg oder Dingolfing“, kommentiert Benjamin Zabel, Verhandlungsführer und Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau das Ergebnis nach rund achtstündiger Verhandlung.

„Dieses Ergebnis ist ein toller Erfolg für die Kolleginnen und Kollegen. Diese 3000 Euro helfen dabei, mit der massiven Teuerung fertig zu werden. Der Zusammenhalt und die Solidarität in den Belegschaften bei den Warnstreiks war riesig. Umso größer ist die Freude, dass wir eine Benachteiligung bei der Inflationsausgleichsprämie für den Osten abwehren konnten. Das ist ein großer Erfolg für alle Warnstreikenden und das Verhandlungsteam der IG Metall“, sagt Ronny Ott, Betriebsrat bei Schnellecke Logistics Sachsen in Glauchau.

Die betriebliche Tarifkommission hat dem Verhandlungsergebnis von Mittwoch am Donnerstagmorgen einstimmig zugestimmt. „Ein großer Dank an alle Beteiligten, auch an den Standorten in Leipzig und Dresden. Der Kampf um diese 3000 Euro Inflations-ausgleichsprämie und damit die Gleichbehandlung aller Schnellecke-Mitarbeiter in West wie Ost zeigt einmal mehr, was möglich ist, wenn sich viele solidarisch hinter ein Ziel stellen“ ergänzt Ronny Ott. 

Das Ergebnis im Detail

In der vierten Verhandlungsrunde und nach energischen Warnstreiks in Glauchau, Zwickau-Mosel, Leipzig und Dresden gelang am Mittwochabend die Einigung, mit der die Schnellecke-Beschäftigten in Sachsen wie ihre Kolleginnen und Kollegen an den westdeutschen Standorten 3000 Euro Inflationsausgleichsprämie steuer-und abgabenfrei ausgezahlt bekommen.

Für die Auszahlungstermine sieht der Tarifvertrag im Einzelnen Folgendes vor: Schnellecke zahlt die beiden ersten Raten über je 750 Euro im September 2023 und im Februar 2024 aus. Die weiteren 1500 Euro bekommen die Beschäftigten im Laufe des Jahres 2024. Der genaue Zeitpunkt wird noch ausgehandelt. Ohne Verständigung auf die Termine muss das Unternehmen laut abgeschlossenem Tarifvertrag spätestens bis September 2024 zahlen.

Auszubildende erhalten insgesamt 1500 Euro, Teilzeitbeschäftigte die anteiligen Beträge.
Die Erklärungsfrist (auch Widerspruchsfrist) endet am 23. Juni 2023. Zusätzlich zur Inflationsausgleichsprämie erhalten die Schnellecke-Beschäftigten im September eine Entgelterhöhung von 3,2 Prozent. Verhandlungen über weitere Entgelterhöhungen sind ab dem Frühjahr 2024 geplant.

Darüber hinaus sieht der Abschluss vor, dass Schnellecke seinen Beschäftigten von Juli an ein Fahrradleasing anbietet. Die konkrete Ausgestaltung regeln noch zu schließende Betriebsvereinbarungen für die einzelnen Standorte.

Der Kontraktlogistiker Schnellecke beschäftigt an den vier Standorten in Sachsen rund 1800 Menschen, davon allein die Hälfte in Glauchau.

Von: cdr

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