09.05.2019 | Die Aktionen der Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie im Bezirk haben weiter kräftig an Fahrt aufgenommen. Eindrucksvoll haben sich die Kolleginnen und Kollegen der MAHLE Industry GmbH in Reichenbach am Mittwoch, 8. Mai, für die Angleichung der Arbeitszeit in Ostdeutschland an das West-Niveau engagiert. Die Botschaft klar: "35 und zwar jetzt"
Wäscheleinen mit roten T-Shirts, Plakate oder mit roten Tüchern geschmückte Autos, auf denen die Botschaft "35 reicht" deutlich zu lesen war. Ab 4:30 Uhr am Mittwochmorgen hatten Kolleginnen und Kollegen bei Mahle in Reichenbach die Außenansicht des Werkes umgestaltet. Mit Warnblinkern wurden klare Signale an den Arbeitsgeberverband gesendet. Die Zufahrt zum Betriebsgelände zierte der Schriftzug "Schranke auf für die 35". Auf einer Schautafel setzten die Beschäftigten einen sichtbaren Punkt für ihre favorisierte Arbeitszeit: Während die Seite mit der 35 sich zunehmend füllte, ging die 38 leer aus. Auf einem Schild war zu lesen: "Wie lange sollen wir unseren Kindern noch erklären, warum wir Menschen 2. deutscher Klasse sind? Uns gehen nach knapp 30 Jahren die Argumente aus."
Auch am dritten Tag der IG Metall-Aktionswoche war die Botschaft der Beschäftigten an die Adresse ihrer Arbeitgeber eindeutig: "Ein Zurück wird es mit uns nicht mehr geben." Olivier Höbel, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen, erklärte: „Die Arbeitgeber müssen sich jetzt bewegen und die Signale der Belegschaften ernst nehmen.“