KONTRAKTLOGISTIK

6 Prozent mehr für die Beschäftigten bei Schnellecke plus Corona-Prämie

10.09.2020 | In den frühen Morgenstunden am 10. September hat die IG Metall nach harten Verhandlungen mit den Arbeitgebern von Schnellecke Sachsen ein Tarifergebnis erzielt. Für die Beschäftigten von Schnellecke in Sachsen an den Standorten Glauchau, Leipzig und Dresden, bedeutet es eine Erhöhung von 6 Prozent in zwei Schritten. Die Entgelttabellen werden für das Tarifgebiet I – dazu gehören die Standorte Schnellecke Logistics Sachsen in Glauchau und Dresden sowie Schnellecke Sachsen Business Unit BMW in Leipzig – zum 1. Oktober zunächst um 2,6 Prozent und zum 1. Juni 2021 um weitere 3,4 Prozent erhöht. Für die Leipziger Standorte Schnellecke Sachsen BU Porsche und Schnellecke Modul- und Lieferantenzentrum gelten die Erhöhungen zum 1. Januar 2021 um 2,6 Prozent sowie zum 1. Juni 2021 um weitere 3,4 Prozent.

„Für die Beschäftigten bei Schnellecke Sachsen, die in der Kontraktlogistik einen guten Job machen und die Just-In-Time-Produktion in den Autowerken jeden Tag aufs Neue ermöglichen, ist das fühlbar mehr Geld jeden Monat“, sagte Stefan Schaumburg, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Für die Branche ist das gerade in Corona-Zeiten ein wichtiges Zeichen. Schon im Oktober erhalten die Beschäftigten eine einmalige steuerfreie Beihilfe und Unterstützungsleistung aufgrund der Corona-Situation in Höhe von 500 Euro. Teilzeitbeschäftige erhalten diese anteilig und Auszubildende in Höhe von 250 Euro.“

„Also bis heute Nacht habe ich tatsächlich gedacht, wir bekommen das nicht hin. Wir waren heute Nacht meilenweit von einer Einigung entfernt“, ergänzte Thomas Knabel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau, und bei den Verhandlungen mit am Tisch. Gemeinsam mit Betriebsrätin Elke Merkel verkündete er am Donnerstagmorgen am Schnellecke-Standort in Glauchau das Verhandlungsergebnis vor den Beschäftigten. Dass sich Arbeitgeber und Gewerkschaft nun in der dritten Verhandlungsrunde überraschend geeinigt hätten, sei gut für beide Seiten. „Denn die Konsequenz wäre tatsächlich ein Warnstreik gewesen mit Auswirkungen auch auf Volkswagen“, so Knabel. Damit habe auch ein Stillstand der Bänder bei dem Autobauer im Raum gestanden.

Betriebsrätin Elke Merkel, selbst seit 1996 bei Schnellecke Logistics am Standort Glauchau, äußerte sich im Namen der rund 800 Kolleginnen und Kollegen zufrieden. „Die Forderung waren sechs Prozent und diese sechs Prozent haben wir erreicht.“

Darüber hinaus wird die Jahressonderzahlung ab 2020 dynamisiert, also entsprechend der jeweiligen künftigen Entgelterhöhung jeweils angepasst. Das tarifliche Urlaubsgeld wird ab 2021 um ein Fünftel erhöht. Der Entgelttarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2021.

„Das ist ein richtungsweisender Tarifabschluss in der Kontraktlogistik in Sachsen“, sagte Thorsten Senhen, Verhandlungsführer der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen. Die Kontraktlogistik ist ein Geschäftsmodell, das mehrere Dienstleistungen miteinander kombiniert und in der Automobilindustrie und dem Fahrzeugbau sowie der Luft- und Raumfahrtindustrie weit verbreitet ist. Die Kontraktlogistikdienstleistungen umfassen kundenbezogene Speditionstätigkeiten wie Transport, Lagerhaltung und Umschlag sowie weitere logistische und fertigungsnahe Dienstleistungen der Metall- und Elektroindustrie.

Von: fh

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