BETRIEBSRÄTEPREIS

Betriebsrat der Gelenkwelle Mosel ausgezeichnet

05.09.2023 | Auf ihrer Industriepolitischen Tagung hat die IG Metall am Dienstag mit Betriebsrätinnen und Betriebsräten sowie Politik und Wirtschaft über die Zukunft der Industrie speziell im Osten Deutschlands diskutiert. Im Rahmen der Tagung wurde der Betriebsrat von GKN mit dem Betriebsrätepreis ausgezeichnet. Für die tolle Arbeit um den Erhalt der Gelenkwelle Mosel. Wir als IG Metall Zwickau gratulieren von Herzen und stehen den GKN-Beschäftigten auch in der 2. Halbzeit mit Rat und Tat zur Seite. Denn nach wie vor sind wir gemeinsam auf der Suche nach einem Investor für den Standort.

Stellvertretend für die gesamte GKN-Belegschaft nahmen die Betriebsräte Jörg Kirsten, Petra Seifert, Ines Günzel und Dirk Scheller die Auszeichnung entgegen. Benjamin Zabel (re.) von der IG Metall Zwickau und Wolfgang Lemb, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, freuen sich mit der Gelenkwelle. Foto: IG Metall

Der Osten Deutschlands wird als Industriestandort immer attraktiver für namhafte Unternehmen aus wichtigen Zukunftsbranchen – diese Entwicklung ist aber kein Selbstläufer. Angesichts der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Umbrüche braucht es gerade im Osten eine zielgerichtete Industriepolitik. Auf ihrer industriepolitischen Tagung für Ostdeutschland am 5. September in Chemnitz forderte die IG Metall darum von der Bundesregierung einen klaren industriepolitischen Wachstumskurs und gezielte Investitionen für die Zukunft Deutschlands. Mit vor Ort in Chemnitz war u.a. Carsten Schneider, Staatsminister beim Bundeskanzler und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland. 

Mit dabei waren aber auch Jörg Kirsten, Petra Seifert, Dirk Scheller und Ines Günzel. Sie gehören zum Betriebsrat des GKN-Werks in Zwickau-Mosel. Stellvertretend für viele weitere engagierte Beschäftigte im Kampf um den Erhalt der Gelenkwelle wurden sie jetzt mit dem Betriebsrätepreis „Gemeinsam. Engagiert. Mutig – Für eine gute Zukunft!“ ausgezeichnet.

„Wir sind sehr dankbar über diese Auszeichnung und freuen uns. Letztendlich ist es aber ein Preis für den Mut unserer Belegschaft. All das Erreichte wäre ohne die Geschlossenheit der Kolleginnen und Kollegen nicht möglich gewesen“, sagte Betriebsratsvorsitzender Jörg Kirsten nach der Preisverleihung im Rahmen der Tagung am Dienstagnachmittag in Chemnitz.

Über Wochen hatte die Belegschaft im zeitigen Frühjahr 2023 mit viel Kraft und Mut um ihr Gelenkwellenwerk gekämpft, zahlreiche kreative Aktionen entwickelt, zwei Urabstimmungen auf die Beine gestellt und schließlich einen für Ostdeutschland bislang beispiellosen Sozialtarifvertrag erstritten. Aktuell läuft zusammen mit der IG Metall und einem Beratungsunternehmen die intensive Suche nach einem möglichen Investor.

„Wir haben immer gesagt: Mit diesem Sozialtarifvertrag haben wir ein großartiges Netz aufgespannt – wenn es hart auf hart kommt und GKN am Ende wirklich schließt. Aber im Moment sind wir noch mitten in der zweiten Halbzeit und weiterhin zuversichtlich, diesen für die Region so wichtigen Industriestandort zu erhalten“, ergänzt Benjamin Zabel, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau.

Denn gemeinsam mit der Belegschaft und einem Beraterteam ist die IG Metall Zwickau nach wie vor im Gespräch mit möglichen Investoren, die das Werk weiterführen und die rund 800 tarifgebundenen Arbeitsplätze erhalten wollen. Auch in diesen Prozess ist der Betriebsrat eng eingebunden, betont Benjamin Zabel.

Auch Bezirksleiter Dirk Schulze gratulierte: "Meine herzlichen Glückwünsche an die Kolleg*innen von GKN Driveline Deutschland in Mosel. Diese Auszeichnung haben sie sich mit ihrem herausragenden Engagement wirklich verdient."

Mit 96,16 Prozent hatte sich im März 2023 eine große Mehrheit der GKN-Beschäftigten für die Annahme des Sozialtarifvertrags ausgesprochen. Das Verhandlungsergebnis ist eine solidarische Lösung für alle, denn auch befristet Beschäftigte, Kolleginnen und Kollegen in Altersteilzeit, und ebenso Auszubildende, die sonst leer ausgegangen wären, haben im Falle einer Kündigung Anspruch auf Unterstützung.

Von: cdr

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