ÄRGER NACH BETRIEBSRATSWAHL

Betriebsratswahl bei VW: Gegnerische Liste erkennt Ergebnis nicht an

05.05.2022 | Rund 10 000 Beschäftigte des Zwickauer Fahrzeugwerks von Volkswagen haben Mitte März ihren neuen Betriebsrat gewählt. Dabei entfielen rund 93 Prozent der Stimmen auf Kolleginnen und Kollegen der IG Metall. Das entspricht 35 von 37 Mandaten und ist aus Sicht der IG Metall ein deutliches Signal für die Geschlossenheit der Belegschaft. Jetzt wollen die Wahlverlierer ihre Niederlage nicht eingestehen.

Thomas Knabel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau, beim Courage-Konzert am 30. April auf dem Zwickauer Hauptmarkt. Foto: IG Metall Zwickau/Igor Pastierovic

24-Stunden-Streik bei Volkswagen in der Tarifrunde M+E des vergangenen Jahres. Foto: IG Metall Zwickau/Igor Pastierovic

Die gegnerische Liste hat das Wahlergebnis jetzt vor dem Arbeitsgericht Zwickau angefochten. Wie im Vorfeld bereits zu erwarten war, geht es dieser Liste nicht um echte Mitbestimmung und die Interessenvertretung der Kolleginnen und Kollegen, sondern darum weiterhin Unfrieden zu stiften und die Belegschaft zu spalten.

„Die Entscheidung der Beschäftigten ist eindeutig ausgefallen – nichtsdestotrotz nimmt die gegnerische Liste damit in Kauf, dass der größte Arbeitgeber der Region trotz zahlreicher anstehender Herausforderungen über längere Zeit keinen arbeitsfähigen Betriebsrat hat“, sagte Thomas Knabel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau.

Darüber hinaus stünden die Interessen der sächsischen Beschäftigten bei der laufenden Integration in die Volkswagen AG auf dem Spiel. „Aktuell geht es in diesem Prozess um die Details und bei diesen wichtigen weil zukunftsträchtigen Verhandlungen gehört der Betriebsrat zwingend an den Tisch. Hier braucht es Mitbestimmung“, betont Thomas Knabel.

„Was an diesem Standort passiert, ist zudem nicht nur für die Sicherheit der Arbeitsplätze der Beschäftigten von Volkswagen entscheidend, sondern für unsere gesamte Region und insbesondere für die Automobilzulieferer“, erläutert er die Tragweite. Angesichts der aktuellen Klage vor dem Arbeitsgericht sei eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Vertretern der gegnerischen Liste nicht denkbar, stattdessen stellt sich die IG Metall auf weitere Auseinandersetzungen ein.

Von: cdr

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