RASSISMUS-VORWÜRFE GEGEN VW

Dieses Problem lösen wir nur gemeinsam!

24.11.2020 | Mit einem Artikel in der «Leipziger Volkszeitung» vom Wochenende rückt das Thema Rassismus beim Autobauer Volkswagen in den Fokus: Beschrieben werden die Schilderungen eines Zeitarbeiters aus Hannover, der ins Zwickauer VW-Werk wechselte und sich aufgrund seines Migrationshintergrunds Ausgrenzung und Diskriminierung ausgesetzt fühlte. In dem Beitrag erhebt der Mann schwere Vorwürfe, ihm sei vom Unternehmen nicht geholfen worden. Volkswagen selbst kommt in diesem Artikel nur sehr kurz, die Arbeitnehmervertretung gar nicht zu Wort.

Dabei hatten Volkswagen Sachsen, Gesamtbetriebsrat sowie der Konzern-Betriebsrat bereits am vergangenen Freitag reagiert. Sie betonen, dass Hinweise auf rassistische Vorkommnisse bei dem Autobauer sehr ernst genommen werden. So gibt es unter anderem ein Hinweisgebersystem, bei dem über einen Online-Meldekanal auch anonym Vorfälle gemeldet werden können. Im vorliegenden Fall erscheint das weitere Vorgehen allerdings schwierig, weil der Zeitarbeiter zwar die Vorwürfe benennt, allerdings keine Details dazu wie handelnde Personen oder Orte.

In der gemeinsamen Stellungnahme heißt es vom Betriebsrat eindeutig: „Wer sich diskriminiert fühlt und uns dazu konkrete Angaben macht, kann sicher sein, dass er auch ganz konkrete Hilfe erhält.“ Und weiter: „Der Kampf gegen Diskriminierung, egal aus welchem Anlass, ist ein zentraler Wert für uns als Belegschaftsvertretung. Hier sind wir immer in höchster Alarmbereitschaft. Und das ist nachweislich auch im hier vorliegenden Fall so gewesen.“

Auch wir als Metallerinnen und Metaller sagen ganz klar: In der IG Metall ist kein Platz für Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz! Wir stehen gemeinsam für ein solidarisches Miteinander, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Herkunft!

Zum gesamten Bild gehört aber ebenso: Leider sind auch uns Fälle von Rassismus und rechtspopulistischer Hetze in den Betrieben der Region bekannt. „Wir haben an dieser Stelle nach wie vor ein Problem, das wir nicht verharmlosen dürfen. Aber unsere Betriebsräte und Vertrauensleute zeigen klare Kante und auch wir als Organisation ermutigen und sensibilisieren unsere Mitglieder immer wieder, dabei nicht nachzulassen“, sagt Thomas Knabel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau. „Rassismus ist ein Problem, dem wir gemeinsam entgegentreten müssen. Wir alle sind gefragt, schon den Anfängen überall entgegenzutreten, nicht wegzuhören, nicht wegzusehen – weder im Betrieb, noch im privaten Umfeld.“

Darüber hinaus haben unsere Betriebsräte mit der „Respekt“-Kampagne der IG Metall (www.respekt.tv) auch in der Region ein deutliches Zeichen gesetzt. Dass wir auf vielen Demonstrationen Flagge zeigen gegen rechte Umtriebe gehört zum Selbstverständnis der IG Metall.

„Aber ja, natürlich können wir alle noch mehr tun. Als IG Metall wollen wir vor allem für mehr Demokratie im Betrieb und mehr Tarifbindung kämpfen und Ungleichheiten beseitigen“, so Thomas Knabel. „Fest steht: Nur miteinander sind wir stark. Nur solidarisch sind wir stark – und Solidarität hängt bei uns nicht von Hautfarbe oder Herkunft ab.“

Als IG Metall werden wir weiterhin gemeinsam mit unseren Betriebsräten, Vertrauensleuten und Mitgliedern unseren Teil dazu beitragen, dass Rassismus und Intoleranz keine Chance haben! 

Von: cdr

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