Schnellecke Logistics Sachsen

Kein Schnellecke-Spirit spürbar: Arbeitgeber bietet Nullrunde an

17.07.2020 | Die IG Metall-Tarifkommission (TaKo) hat nach einer langen und intensiven Debatte am 10. Juli die Forderungen für die Entgeltrunde 2020 bei Schnellecke beschlossen. Ziel ist eine einheitliche Entgeltstruktur in der Region, um die Abwanderung von Arbeitskräften zu vermeiden. Nach der Reaktion der Geschäftsführung auf unsere Forderungen stehen die Zeichen nun auf Konflikt.

Foto: IG Metall

Bei der Forderungsdiskussion spielten vor allem zwei Punkte eine Rolle:

  • Der Abstand zum Flächentarifvertrag Metall- und Elektroindustrie wird immer größer und
  • immer mehr Beschäftigte wollen zu direkten Konkurrenten oder zu Schnellecke-Kunden wechseln oder sind bereits gewechselt.

Ziel soll eine einheitliche Entgeltstruktur in der Region sein, damit Auftragsangebote nicht mehr auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden und diese nicht mit besseren Entlohnungen weggelockt werden.

 

TaKo fordert mehr Geld!
Die Forderung sieht im ersten Schritt eine Entgelterhöhung um 6 Prozent, jedoch mindestens 150,- Euro, für eine Laufzeit von zwölf Monaten vor, um die Entgelte auf VW Group Service-Niveau/Schnellecke Wolfsburg zu heben.

Die Reaktion des Unternehmens enttäuscht auf ganzer Linie. Zum ersten Verhandlungstermin am 15. Juli 2020 wollte das Unternehmen diese Argumentation der Forderung absolut nicht nachvollziehen. Es bestehe derzeit kein Handlungsbedarf. Für 2020 wurde eine Nullrunde angeboten, danach wieder eine Ankopplung an die Entgelterhöhungen der Metall- und Elektroindustrie und eine Dynamisierung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes. Diese prozentuale Ankopplung an die Metall- und Elektroindustrie lässt den Abstand zur Fläche gerade nicht geringer werden und eine Dynamisierung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes ist zwar wünschenswert, minimiert aber den Abstand ebenfalls nicht. „Corona darf nicht die Ausrede sein, die Beschäftigten nicht am unternehmerischen Erfolg zu beteiligen. Die Auftragssituation in der Kontraktlogistik ist ausgesprochen gut und die Forderung absolut berechtigt. Das Angebot der Schnellecke-Geschäftsführung ist unzureichend und unsere Kolleginnen und Kollegen erwarten bis zum nächsten Verhandlungstermin eine deutliche Nachbesserung“, sagt Thomas Knabel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau. Das Verstecken hinter der Corona-Krise führe dazu, dass die Situation in der Belegschaft erst recht eskaliert.

Die IG Metall hat das Unternehmen aufgefordert, sein Angebot innerhalb der nächsten Tage noch einmal zu überdenken und sich der Situation vor Ort bewusst zu werden. IG Metall und Beschäftigte werden von ihrer Forderung nicht abrücken!


Wie geht es weiter?
Am 13. August 2020 findet die nächste Verhandlung statt. Die IG Metall bereitet weitere Aktionen vor, um den Druck auf den Arbeitgeber zu erhöhen.

Zur Forderung haben wir ein Flugblatt und eine Pressemitteilung herausgegeben.

Von: fh

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