29.10.2020 | Schritt für Schritt zu besseren Arbeitsbedingungen: Trotz wirtschaftlich schwieriger Situation gibt es einen Abschluss in der Tarifauseinandersetzung beim Automobilzulieferer Grammer Systems in Zwickau.
Bereits seit Ende 2018 laufen die Verhandlungen zwischen Belegschaft und Arbeitgeber. Nachdem die Gespräche im Frühjahr 2020 ins Stocken geraten waren und die Kolleginnen und Kollegen im Sommer mit einem kraftvollen Warnstreik ein deutliches Zeichen setzten, liegt nun nach 2019 ein weiteres Verhandlungsergebnis auf dem Tisch. In ihrer Mitgliederversammlung am vergangenen Wochenende gaben die Kolleginnen und Kollegen den Vorschlägen einstimmig grünes Licht.
So gibt es eine einmalige Corona-Beihilfe von 500 Euro, außerdem wurde die Leistungsprämie ausgeweitet und für 2021 sowie 2022 eine Entgelterhöhung für alle Beschäftigten vereinbart, die bislang unter Tarif bezahlt werden. Zudem verständigten sich die Verhandlungsführer auf eine Beschäftigungsgarantie für 85 Prozent der Belegschaft bis Ende 2022. „Damit zeigt sich, dass es sich auch und gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten lohnt, für bessere Arbeitsbedingungen und sichere Arbeitsplätze zu kämpfen“, ist Gewerkschaftssekretär Stefan Fischer überzeugt.
Das Entgeltniveau für die hiesigen Kolleginnen und Kollegen war im Vergleich zu allen anderen Grammer Standorten bisher extrem niedrig. Am Grammer Standort in Zwickau sind nach Informationen der IG Metall über 240 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigt. Der Automobilzulieferer fertigt Mittelkonsolen und Kopfstützen für zahlreiche deutsche Autohersteller.