GESETZLICHER MINDESTLOHN

Mindestlohn steigt auf 10,45 Euro

01.07.2022 | Der Mindestlohn steigt ab heute auf 10,45 Euro je Stunde. Zum 1. Oktober geht es noch eine Stufe nach oben, auf dann 12 Euro je Stunde.

Symbolbild: iStock

Seit 1. Januar beträgt der gesetzliche Mindestlohn 9,82 Euro. Nun steigt er zum 1. Juli auf 10,45 Euro je Stunde. Diesen Schritt hatte die Mindestlohnkommission bereits vor zwei Jahren festgelegt. Schon in drei Monaten, also zum 1. Oktober dieses Jahres, erfolgt die nächste Erhöhung auf 12 Euro je Stunde. Dies hat der Gesetzgeber erst Mitte Juni in einer einmaligen Entscheidung beschlossen.

Wer zum Mindestlohn arbeitet, hat damit ab Juli rund 6,5 Prozent mehr im Geldbeutel. Bei einer Vollzeitbeschäftigtigung entspricht das brutto 110 Euro mehr auf dem monatlichen Lohnzettel. "Gerade in Zeiten hoher Inflationsraten erhalten geringe Einkommen damit einen spürbaren Lohnzuwachs. Vor allem Beschäftigte in Ostdeutschland und Frauen profitieren davon, und zwar besonders in den Branchen Gastronomie, Taxigewerbe wie auch Kurier- und Expressdienste", sagt DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell.

Der Mindestlohn allein wird in der jetzigen Situation nicht reichen, um den enormen Preisschub vor allem für Energie und für Lebensmittel auszugleichen, so Stefan Körzell weiter. Deshalb brauche es weitere staatliche Entlastungsmaßnahmen jenseits der bereits beschlossenen Pakete. 

"Klar ist aber auch: Im nächsten Jahr wird die Mindestlohnkommission über die nächste Anpassung entscheiden, die dann ab Anfang 2024 gilt. Dabei geht es darum, den Mindestlohn oberhalb der 12 Euro weiterzuentwickeln. Für uns Gewerkschaften ist der Mindestlohn stets nur die zweitbeste Lösung. Wirklich gute Löhne gibt es nur mit Tarifverträgen. Umso wichtiger ist es, die Tarifbindung, die in den letzten Jahren stetig zurückging, wieder zu stärken.“

Von: cdr

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