Tarifabschlüsse bei Auerhammer und WTE

Nicht nur für die ‚Großen‘ – Haustarifverträge sichern Einkommen und Beschäftigung im Erzgebirge

08.06.2021 | Warnstreiks, Pilotabschluss, vor allem aber erste Schritte hin zu einer Angleichung der Arbeitsbedingungen Ost-West waren in den vergangenen Wochen die alles beherrschenden Themen in der Metall- und Elektroindustrie. Weniger im Rampenlicht, aber genauso durchsetzungsstark sind die Kolleginnen und Kollegen in den kleineren Betrieben der Region: Im Windschatten der Tarifrunde 2021 hat sich auch in punkto Niedriglohnland Erzgebirge etwas bewegt!

Kampferprobte Kolleginnen und Kollegen: Warnstreik bei Auerhammer im erzgebirgischen Aue. Foto: IG Metall Zwickau/Igor Pastierovic

Kampferprobte Kolleginnen und Kollegen: Warnstreik bei Auerhammer im erzgebirgischen Aue. Foto: IG Metall Zwickau/Igor Pastierovic

Kampferprobte Kolleginnen und Kollegen: Warnstreik bei Auerhammer im erzgebirgischen Aue. Foto: IG Metall Zwickau/Igor Pastierovic

Kampferprobte Kolleginnen und Kollegen: Warnstreik bei Auerhammer im erzgebirgischen Aue. Foto: IG Metall Zwickau/Igor Pastierovic

Kampferprobte Kolleginnen und Kollegen: Warnstreik bei Auerhammer im erzgebirgischen Aue. Foto: IG Metall Zwickau/Igor Pastierovic

Verhandlungserfolg bei WTE Präzisionstechnik Ehrenfriedersdorf: Betriebsratsvorsitzender Uwe Ebert (2. von li.) und seine Betriebsräte Andy Reuther (von li.) und Jörg Müller sowie Gewerkschaftssekretär Florian Hartmann nach dem Abschluss des Haustarifvertrags. Foto: IG Metall Zwickau

„Sich in der IG Metall zu organisieren und gemeinsam für bessere Arbeits- und Entgeltbedingungen zu streiten, lohnt sich! Das beweisen die aktuellen Tarifabschlüsse beim Metallwerk Auerhammer in Aue und bei Werkzeugbauer WTE Präzisionstechnik in Ehrenfriedersdorf“, sagte Thomas Knabel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau.

So zeigten die Beschäftigten von Auerhammer ihrem Arbeitgeber bereits ab Anfang März die rote Karte und reichlich rote Fahnen: Mit zwei ausgedehnten Warnstreiks verliehen sie ihrer Forderung nach einer Angleichung an den Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie Sachsen ordentlich Nachdruck.

Das Ergebnis des neuen Haustarifvertrags kann sich nach acht Verhandlungsterminen sehen lassen: Unter anderem eine schrittweise Erhöhung der Entgelte auf 100 % der Fläche, eine Corona-Prämie von 150 Euro, eine Erholungsbeihilfe in Höhe von jährlich 156 Euro und ein Plus beim Urlaubsgeld auf insgesamt 1300 Euro bis 2023. Für die Region nicht weniger wichtig: Bis Ende 2022 schützt der Haustarif vor betriebsbedingten Kündigungen. Bei Auerhammer arbeiten rund 170 Beschäftigte.

Bei WTE Präzisionstechnik in Ehrenfriedersdorf kann sich die Belegschaft über 4 % mehr Entgelt und 600 Euro Corona-Prämie freuen. Begleitet von zahlreichen kreativen Aktionen der knapp 120 Kolleginnen und Kollegen wurde bereits in der ersten Verhandlungsrunde eine Einigung erzielt.

Der neue Haustarifvertrag mit einer Laufzeit von einem Jahr sieht zudem ein Urlaubsgeld in Höhe von 68 % eines Monatseinkommens vor. Ältere Beschäftigte stehen künftig unter Sonderkündigungsschutz. „Niedriglöhne und schlechte Arbeitsbedingungen gehören auch im Erzgebirge endlich abgeschafft. Gemeinsam können wir etwas verändern und das nicht nur in den großen Betrieben, sondern gerade auch im Mittelstand. Das hat diese Tarifrunde ganz klar gezeigt“, so Thomas Knabel.

Von: cdr

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