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Nichts geht mehr! Die Bänder bei VW, GKN und SAS stehen

23.04.2021 | Kreativ, aktiv und entschlossen: Die 24-Stunden-Warnstreikwelle rollt durch den ganzen Bezirk! Seit 6 Uhr am Morgen geht nichts mehr bei Volkswagen und Gelenkwelle in Mosel. Auch bei SAS in Meerane ist Schicht im Schacht. Danke an alle, die vor Ort unterstützt haben und danke an alle, die digital dabei waren und damit zeigen, dass wir auch in Zeiten von Corona arbeitskampffähig sind! Das war ein sichtbares und vor allem hörbares Signal in Richtung der Arbeitgeber.

Ganztägiger Warnstreik im VW-Fahrzeugwerk Zwickau. Foto: IG Metall Zwickau/Igor Pastierovic

Mit einem ohrenbetäubenden Hupkonzert haben am Freitagnachmittag hunderte Beschäftigte des Zwickauer VW-Werks lautstark auf ihre Forderung für ein Tarifliches Angleichungsgeld aufmerksam gemacht. „Die Arbeitgeber haben sich gründlich geschnitten, wenn sie glauben, dass sie uns mit juristischen Spielchen aufhalten können“, sagte Thomas Knabel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau, bei der coronakonformen Kundgebung in Form eines Autokinos vor den Werkstoren.

Bei Volkswagen in Zwickau-Mosel stehen die Bänder seit 6 Uhr morgens still. Auch bei den Zulieferern GKN Driveline in wenigen hundert Metern Entfernung zum VW-Werk sowie bei SAS Automotive in Meerane verweigern die Kolleginnen und Kollegen ihre Arbeitskraft. Insgesamt hat die IG Metall Zwickau rund 10 000 Beschäftigte zum ganztägigen Warnstreik bis in die Morgenstunden des Samstags aufgerufen.

„Die Arbeitgeber glänzen bisher durch mauern, schweigen, nichts tun oder verweisen auf betriebliche Lösungen. Aber die Forderung nach einer Angleichung hat nun schon 30 Jahre auf dem Buckel! In den vergangenen vier Tagen sind im Bezirk so viele Kolleginnen und Kollegen vor die Tore gegangen wie in den ersten vier Warnstreikwochen zusammen. Die Arbeitgeber können sich nun gern überlegen, wie lange wir die Bänder noch stillstehen lassen sollen“, sagte IG Metall Bezirksleiterin Birgit Dietze zu den Streikenden vor Ort.

Es dürfe nicht sein, dass sich die Arbeitgeber mit der ungelösten Angleichungsfrage im Osten weiterhin Standortvorteile sicherten, sagte Martin Dulig. Der SPD-Ostbeauftragte erklärte bei der Kundgebung seine Solidarität mit den Streikenden. „Ihr tut das Richtige, ihr kämpft für das Richtige!“ Es sei wichtig, den Arbeitgebern zu zeigen, dass nur dann Autos vom Band rollen, wenn die Beschäftigten auch zur Arbeit kämen – und das sei an diesem Freitag eben nicht der Fall.

Der Versuch des VSME, das Streikrecht juristisch zu beschneiden, sei eine Fortsetzung des arroganten Verhaltens seitens der Arbeitgeber, ergänzte Jens Rothe, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von VW Sachsen. Umso wichtiger sei jetzt ein deutliches Signal.

Neben Zwickau und Meerane standen auch die Bänder bei Volkswagen in Dresden. Weitere ganztägige Warnstreiks gab es im Freistaat zudem bei Innomotive Systems in Hainichen und Thyssenkrupp Presta in Chemnitz, in Brandenburg bei ZF Getriebe. In den vergangenen Tagen hatten Metallerinnen und Metaller u.a. bereits das Porsche-Werk in Leipzig und das Mercedes-Benz-Werk in Ludwigsfelde lahmgelegt. In nur vier Tagen streikten rund 30 000 Beschäftigte. Allein in Sachsen waren es am Freitag etwa 12 000 Kolleginnen und Kollegen.

Von: cdr

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