TARIFVERHANDLUNGEN SCHNELLECKE

Schnellecke: So geht Warnstreik!

19.05.2022 | Nichts ging mehr bei Schnellecke und damit auch im Zwickauer VW-Werk: Die Beschäftigten von Schnellecke folgten am Mittwoch dem Aufruf ihrer IG Metall zum zweiten Warnstreik seit Mitte April. Sicht- und hörbar verliehen die Kolleginnen und Kollegen in der laufenden Tarifrunde ihren Forderungen Nachdruck. Das war einfach großartig!

Wir sind mehr wert: 2450 Euro jetzt, forderten die Kollegen und Kollegen von Schnellecke Logistics. Fotos: IG Metall Zwickau/Helge Gerischer

„Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will“ hieß es am Mittwoch bei Schnellecke Logistics Sachsen in Glauchau. Von 10 bis 18 Uhr befanden sich die Beschäftigten im Warnstreik - schon der zweite seit Mitte April. Die Bänder bei Volkswagen und die Stapler bei Schnellecke standen damit für insgesamt acht Stunden still. 

Sowohl vor dem Werkstor am Schafteich als auch während eines Demonstrationszuges quer durch die Stadt machten die Kolleginnen und Kollegen hör- und sichtbar auf ihre Forderungen innerhalb der aktuellen Tarifrunde aufmerksam. "2450 Euro jetzt, jetzt, jetzt!", erschallte die Forderung auf den Punkt gebracht.

Schützenhilfe gab es von den IG Metall-Vertrauensleuten von VW Sachsen Mosel, die Solidaritätsgrüße überbrachten und die Beschäftigten in ihrem Kampf um eine ordentliche Entgelterhöhung, die 35-Stunden-Woche und bessere Azubi-Vergütungen unterstützten. Ein starkes Zeichen!

Die Tarifverhandlungen in der Kontraktlogistik bei Schnellecke treten auf der Stelle: Auch nach vier Verhandlungsterminen ist keine Einigung in Sicht. Im Gegenteil! Nach ersten Annäherungsversuchen in der Verhandlung von Anfang Mai hat die Geschäftsführung von Schnellecke Logistics diese Kompromisse wieder kassiert. Jetzt reicht es der Belegschaft!

Die Tarifkommission der IG Metall fordert die Anhebung des Monatsgrundentgelts in der Entgeltgruppe 5 auf 2450 Euro für zwölf Monate. Bei einer längeren Laufzeit muss es zwingend eine zweite Stufe geben. Das war in der Verhandlung letzte Woche der Knackpunkt: Hier mauern die Arbeitgeber gewaltig und sind nicht bereit, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Sie wollen eine Laufzeit bis Ende 2023. Denn Entgelt und Sonderzahlungen der Schnellecke-Beschäftigten liegen mit rund einem Viertel bereits deutlich unter dem Niveau der Metall- und Elektroindustrie.

Leute, das war einfach nur großartig! Wir geben dem Arbeitgeber jetzt die Möglichkeit, sein Angebot nachzubessern. Sollte er das nicht tun, intensivieren wir die Warnstreikmaßnahmen!

Von: cdr

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