06.06.2023 | Auch der Regen hält uns nicht auf! Heute 11 Uhr wurde bei Schnellecke in Glauchau und Mosel der Warnstreik fortgesetzt - alle Kolleginnen und Kollegen der Frühschicht sind dem Aufruf der IG Metall gefolgt und legten für drei Stunden die Arbeit nieder. Auch aktuell stehen die LKWs.
"Die Beschäftigten sind wütend, dass diese Warnstreiks vom Arbeitgeber provoziert werden. Es hätte genügend Möglichkeiten für eine gütliche Einigung am Verhandlungstisch gegeben. Aber Schnellecke bietet nur 500 Euro für die Beschäftigten in Sachsen, während in Wolfsburg 3000 Euro per Tarifvertrag mit der IG Metall vereinbart wurden. Das geht so nicht“, so Sascha Hahn, Gewerkschaftssekretär der IG Metall und Mitglied der Tarifkommission.
Vielen Dank auch an die solidarischen und kämpferischen Grüße der Vertrauensleute von Volkswagen Sachsen Werk Mosel. Wir stehen gemeinsam für unsere berechtigten Forderungen!
Seit Montagabend 22 Uhr sowie seit Dienstagvormittag 11 Uhr ging bei Schnellecke nichts mehr. Auch aktuell stehen die LKWs bei dem Kontraktlogistiker mit Standorten in Glauchau und Zwickau-Mosel noch immer. Bis 17 Uhr legt nach Nacht- und Frühschicht auch die Spätschicht die Arbeit nieder. Insgesamt beteiligten sich rund 1000 Kolleginnen und Kollegen an den dreistündigen Warnstreiks in der Nacht von Montag und am Dienstag, davon 930 in Glauchau und Mosel, 70 bei Schnellecke in Dresden.
Der nächste Verhandlungstermin ist für Mittwoch, 7. Juni vorgesehen.
Insgesamt beschäftigt der Kontraktlogistiker an vier Standorten in Sachsen rund 1800 Menschen, davon allein die Hälfte in Glauchau. An den Standorten Glauchau, Mosel und Dresden arbeitet Schnellecke im Auftrag von Volkswagen. In Leipzig ist Schnellecke für die Automobilhersteller BMW und Porsche im Einsatz.
Bereits in der vergangenen Woche hatten mehrere hundert Beschäftigte in Glauchau, Mosel und Leipzig mit ersten Warnstreiks deutlich gemacht, dass sie sich nicht billiger abspeisen lassen als ihre Kolleginnen und Kollegen in Wolfsburg oder Dingolfing. An den westdeutschen Standorten sind 3000 Euro Inflationsprämie vereinbart. Eine erste Auszahlung über 1500 Euro erfolgte bereits im Frühjahr. In Sachsen hingegen bietet der Arbeitgeber für 2023 gerade einmal 500 Euro an. Für 2024: nichts.