ZAHORANSKY

Standorte halten zusammen: Kundgebung für Zukunft bei Zahoransky in Todtnau und Freiburg

13.10.2023 | So geht Solidarität: Rund 150 Beschäftigte der Zahoransky AG in Todtnau und rund 110 Beschäftigte der Zahoransky Automation & Molds GmbH in Freiburg-Hochdorf haben am Donnerstag für die Zukunft ihrer Arbeitsplätze demonstriert und klar gemacht, dass das auch für ihre Kolleginnen und Kollegen am Standort Rothenkirchen im Vogtland gelten muss. Zu der aktiven Mittagspause hatten die IG Metall Lörrach und Freiburg aufgerufen.

Aktive Mittagspausen an den Zahoransky-Standorten Todtnau und Freiburg und eine klare Botschaft: Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen in Rothenkirchen. Fotos: IG Metall Freiburg und Lörrach

Mit der Kundgebung, die an beiden Standorten zeitgleich stattfand, haben die Beschäftigten ihre Forderung nach einem Zukunftstarifvertrag bekräftigt. Außerdem bestehen sie darauf, dass es für die Belegschaft im vogtländischen Rothekirchen auch nach dem Verkauf des Standorts eine Zukunft geben muss.

Der Vorstand von Zahoransky hatte vergangenen Donnerstag gegenüber der IG Metall erklärt, dass er nicht zu weiteren Verhandlungen über die Zukunft der Beschäftigten in Rothenkirchen bereit ist. Aus Sicht der IG Metall will das Unternehmen den Standort einfach nur schnell verkaufen. Im gleichen Zuge wurden auch Verhandlungen über einen Zukunftstarifvertrag für Todtnau und Freiburg hat das Unternehmen vorerst abgesagt.

Die Verhandlungen drohen damit zu scheitern. Die Belegschaft in Rothenkirchen will das nicht unwidersprochen stehen lassen und hat als Reaktion am Mittwoch den ersten Warnstreik in der Geschichte ihres Betriebs durchgeführt. 

Für Freiburg und Todtnau fordert die IG Metall Freiburg und Lörrach Mitsprache der Beschäftigten bei der Verbesserung der Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigungssicherung, Investitionen und die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten. Norbert Göbelsmann, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Freiburg und Lörrach: "Es muss sich einiges ändern, damit Zahoransky wieder auf Erfolgskurs kommt. Das geht nur gemeinsam mit den Beschäftigten."

Nach Einschätzung der IG Metall werden die Standorte Freiburg und Todtnau noch lange auf den Formen- und Werkzeugbau in Rothenkirchen als Zulieferer angewiesen sein. Die Beschäftigten an den verschiedenen Standorten wollen sich daher auch nicht gegeneinander ausspielen lassen!

Begründet wird die Absage mit Verweis auf eine in Essen ansässige und auf Unternehmensverkäufe spezialisierte Firma, die offenbar von Zahoransky mit dem Verkauf beauftragt wurde. "Wir befürchten, dass hinter dieser Absage vor allem diese Firma und eine weitere in Köln ansässige Unternehmensberatungsfirma stecken", so Norbert Göbelsmann.

Hintergrund

Das 1902 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in Todtnau stellt Spritzgießwerkzeuge, Verpackungsmaschinen und Produktionsanlagen für Zahnbürsten her. Außerdem ist die Zahoransky-Gruppe mit rund 900 Beschäftigten an zehn Standorten in sieben Ländern in den Bereichen Medizintechnik und Photovoltaik aktiv.

Von: cdr

Unsere Social Media Kanäle