NEUES AUS DEN BETRIEBEN

Starke Tarifabschlüsse in der Kontraktlogistik – zwei weitere Betriebe mit 35-Stunden-Woche

09.05.2023 | Zwei Haustarifverträge, die sich sehen lassen können: Die Entgelte gehen nach oben, die Arbeitszeit nach unten. Die Beschäftigten bei Rhenus und BLG können sich außerdem über eine Inflationsausgleichsprämie und mehr freie Tage freuen.

Symbolbild: Arbeiter in einer Lagerhalle. Foto: bialasiewicz/panthermedia.net

In der Kontraktlogistik in unserer Region ist ordentlich Bewegung drin: Bei Rhenus Automotive Zwickau und bei BLG Logistics konnte die IG Metall Zwickau neue Haustarifverträge abschließen, die es richtig in sich haben. „In beiden Betrieben haben wir ein Riesenpaket durchsetzen können. Angefangen bei einer Inflationsausgleichsprämie, über weitere Entgeltsteigerungen bis hin zu mehr freien Tagen. Außerdem wird die Arbeitszeit stufenweise abgesenkt und die 35-Stunden-Woche kommt! Respekt und ein großes Danke an alle Kolleginnen und Kollegen, die diese Abschlüsse gemeinsam erkämpft haben“, sagt Sascha Hahn, zuständiger Betriebsbetreuer und Gewerkschaftssekretär der IG Metall Zwickau. 

Bereits in der letzten Tarifrunde 2022 spielte das Thema Arbeitszeitverkürzung bei Schnellecke Logistics Sachsen eine große Rolle: Die 35-Stunden-Woche für die 950 Beschäftigten an den Standorten Glauchau und Mosel kommt ab 2026, analog zum Zwickauer VW-Werk - bei vollem Lohnausgleich! Nun ziehen Rhenus und BLG nach.

Kontraktlogistiker Rhenus: 35-Stunden-Woche kommt

Die rund 250 Beschäftigten von Rhenus erhalten bis zum Frühjahr 2024 insgesamt 2500 Euro Inflationsprämie (steuerfrei). In der Laufzeit des ausgehandelten Haustarifvertrags bis Herbst 2024 steigen die Entgelte um insgesamt 9,5 Prozent. Außerdem gibt es im nächsten Monat für IG Metall Mitglieder einen Bonus von 200 Euro obendrauf.

Und: Die 35-Stunden-Woche kommt! Die Arbeitszeit wird von aktuell 37,5 Wochenstunden bis 2027 stufenweise auf 35 Stunden abgesenkt. Noch mehr freie Zeit gibt es 2024, weil der Brückentag nach Himmelfahrt sowie Heiligabend und Silvester als arbeitsfreie Tage gelten, ohne dass die Kolleginnen und Kollegen extra Urlaub nehmen müssen.

Darüber hinaus hat der global agierende Logistikdienstleister zugestimmt, mit der IG Metall Zwickau über die zukünftige Einführung des Tariflichen Zusatzgeldes (kurz T-ZUG) zu verhandeln. In tarifgebundenen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie erhalten Beschäftigte den sogenannten T-ZUG seit 2019. Diese Sonderzahlung beinhaltet eine Wandlungsoption - freie Zeit statt Geld.

Starkes Ergebnis auch bei BLG Logistics

Bei BLG Logistics geht es ebenfalls gut voran: Auch für die rund 40 Beschäftigten im Logistikzentrum in Meerane wird zukünftig über eine stufenweise Einführung des T-ZUGs verhandelt. Die Brückentage nach Himmelfahrt, Heiligabend und Silvester sind im kommenden Jahr arbeitsfrei, die 35-Stunden-Woche kommt bis Mitte 2026 und die Belegschaft kann sich über 2500 Euro Inflationsausgleichsprämie freuen.

„Außerdem steigen die Entgelte bei BLG um insgesamt 14,1 Prozent. Das ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Denn Ziel ist es, dass alle tarifgebundenen Kontraktlogistiker in der Region dasselbe Entgeltniveau haben“, so Sascha Hahn. Der Entgelttarifvertrag bei BLG hat eine Laufzeit bis Dezember 2024.

Von: cdr

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