Tarifrunde Metall und Elektro

Nächste Tarifverhandlung mit dem VSME - 24 Stunden Warnstreiks bei Clarios gehen in die fünfte Runde

11.05.2021 | Am Dienstag verhandelt die IG Metall ab 10 Uhr mit dem sächsischen Arbeitgeberverband (VSME) in Chemnitz. Zeitgleich geht beim Zwickauer Batteriehersteller Clarios nichts mehr. Seit Dienstagmorgen 6 Uhr stehen die Bänder. Es ist bereits der 3. ganztägige Warnstreik binnen 3 Arbeitstagen! Die Beschäftigten bei Clarios legen damit bereits zum fünften mal ganztägig die Arbeit nieder. Ein deutliches Zeichen an den Arbeitgeber – der auch im Vorstand des VSME vertreten ist– sich im Verband endlich für eine Lösung des Konflikts einzusetzen.

Über mehrere Stunden hatte die IG Metall am Montag mit dem VME verhandelt – erneut ergebnislos. „Ich bin zutiefst enttäuscht über den offenbar mangelnden Gestaltungswillen des VME“, sagte Birgit Dietze, Verhandlungsführerin und Bezirksleiterin der IG Metall in Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Der letzte Vorschlag des VME am Nachmittag war kein Angebot zum Einstieg in die Angleichung und damit eine Rolle rückwärts.“ Am Dienstag treffen sich die Tarifpartner nun in Chemnitz: Die IG Metall verhandelt ab 10 Uhr mit dem sächsischen Arbeitgeberverband VSME.

Clarios: Dritter 24-Stunden-Streik binnen drei Arbeitstagen

Zeitgleich machen die Beschäftigten des Zwickauer Batterieherstellers Clarios am Dienstag erneut deutlich, was sie vom bisherigen Stand der Verhandlungen halten: Nachdem die Kolleginnen und Kollegen bereits am vergangenen Freitag und dem gestrigen Montag eindrucksvoll bewiesen haben, dass sie voll und ganz hinter den Forderungen der IG Metall stehen, geht auch am Dienstag nichts bei Clarios. Seit Dienstagmorgen 6 Uhr läuft keine Batterie vom Band, fährt kein Lkw vom Hof. Es ist damit der dritte 24-Stunden-Warnstreik binnen drei Arbeitstagen und bereits die vierte ganztägige Arbeitsniederlegung seit Ende April.

Wir fordern: Angleichung jetzt!

Streitpunkt in der im Bezirk immer noch laufenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie ist mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung die Angleichung Ost. Die Beschäftigten wollen nicht länger wie Menschen zweiter Klasse behandelt werden und endlich die gleichen Arbeitsbedingungen haben wie ihre Kolleginnen und Kollegen im Westen. Für gleiches Geld arbeiten die Beschäftigten im Westen drei Stunden in der Woche weniger. Um dies auszugleichen, fordert die IG Metall im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen ein Tarifliches Angleichungsgeld.

Dabei ist die IG Metall zu Kompromissen bereit und verlangt nicht, dass die Arbeitgeber die Differenz von 8,5 Prozent in einem Schritt stemmen. Ein erster Schritt aber, so die IG Metall und mit ihr die 290.000 Beschäftigten der IG Metall in Berlin, Brandenburg und Sachsen, muss endlich erkennbar werden. Dafür haben sich seit dem 20. April rund 81.000 Metallerinnen und Metaller allein in der dritten Warnstreikwelle an ganztägigen Warnstreiks und Aktionen beteiligt.

Am Mittwochmorgen berät der IG Metall-Vorstand über das weitere Vorgehen.

Von: cdr

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