Pressemitteilung zu UMWELTBONUS

Über Nacht gestoppte Förderung für E-Autos bedeutet zusätzliche Unsicherheit für Beschäftigte

19.12.2023 | Die staatliche Kaufprämie für Elektroautos wird früher auslaufen als geplant. Seit Montag, 18. Dezember 2023 können beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle keine neuen Anträge für den Umweltbonus mehr gestellt werden. Was bei den Beschäftigten kurz vor Weihnachten bleibt: Verunsicherung.

„Die Stimmung unter unseren Kolleginnen und Kollegen ist angesichts der aktuellen Lage ohnehin schon angespannt – diese politische Entscheidung sorgt ein weiteres Mal für Enttäuschung und wirft eine Reihe von Fragen auf, die die Belegschaft mit Blick auf ihre Zukunft beschäftigen“, kritisierte Kristin Oder, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende im Zwickauer Fahrzeugwerk von Volkswagen, die Entscheidung der Ampel-Koalition in Berlin, den Umweltbonus abrupt auslaufen zu lassen.

Als Arbeitnehmervertretung habe man in vielen Gesprächen mit Politikerinnen und Politikern auf die Wichtigkeit der Umweltprämie hingewiesen – gerade für den Standort Zwickau, der als erstes Werk im VW-Konzern voll und ganz auf Elektromobilität umgerüstet wurde. „Unsere Belegschaft hat all diese Veränderungen mitgetragen und sechs Produktionsanläufe mit Bravour gestemmt – zum Dank gehen sie mit einem Gefühl der Verunsicherung in die Weihnachtsfeiertage“, ergänzt die Betriebsrätin.

„Gerade in der aktuellen Situation schafft diese quasi über Nacht gestoppte Förderung zusätzliche Unsicherheit für die Kolleginnen und Kollegen am Standort Zwickau – sowohl im Fahrzeugwerk als auch bei den Zulieferern der Region“, meint Thomas Knabel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau.

Der Strukturwandel in der Automobilindustrie hängt demnach maßgeblich von den Beschäftigten ab – und diese bräuchten Sicherheit und Verbindlichkeit wie es um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze bestellt sei. „Eine so kurzfristige Änderung läuft dem völlig entgegen und ist auch mit Blick auf die anstehenden Landtagswahlen in Sachsen zusätzlicher Zündstoff in diesem ohnehin aufgeheizten gesellschaftlichen Klima“, ist Thomas Knabel überzeugt.

Aktuell bangen bereits hunderte befristet angestellte Kolleginnen und Kollegen im VW-Fahrzeugwerk um ihre Jobs. Zahlreiche Beschäftigte müssen bereits zum 1. Januar 2024 gehen. Auch in der Zulieferindustrie sind die Auswirkungen der aktuellen Situation beim Autobauer Volkswagen bereits zu spüren, so die Einschätzung der IG Metall Zwickau.

In der Zwischenzeit haben mehrere Hersteller, darunter auch Volkswagen, angekündigt, die Umweltprämie zu übernehmen. So will VW für Bestellungen vor dem 15. Dezember 2023 neben dem bisherigen Herstelleranteil auch den staatlichen Anteil übernehmen. Ursprünglich sollte die staatliche Förderung Ende 2024 auslaufen.

Von: cdr

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