VOLKSWAGEN

Unser Werk – Unsere Region – Unsere Zukunft: „Es müssen jetzt Taten folgen!“

14.09.2023 | Die IG Metall Zwickau kritisiert den von Volkswagen angekündigten Stellenabbau im Zwickauer Fahrzeugwerk, begrüßt aber gleichzeitig die Verständigung auf weitere Gespräche mit der Arbeitnehmervertretung. VW hatte am Donnerstag mitgeteilt, 269 befristete Verträge, die nach zwölf Monaten Laufzeit in Kürze auslaufen, nicht zu verlängern. "Das ist für diese 269 betroffenen Menschen und ihre Familien eine persönliche Katastrophe!", sagt Thomas Knabel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau.

Eindrücke von der Betriebsversammlung am Donnerstag. Fotos: privat

Grafik: IG Metall Zwickau

Zur aktuellen Situation im Zwickauer VW-Werk erklärt Thomas Knabel nach einer Betriebsversammlung am Donnerstag, 14. September: „Ich bin verärgert über den von Volkswagen angekündigten Abbau von 269 befristeten Arbeitsverhältnissen am Standort Zwickau. Das ist für diese 269 betroffenen Menschen und ihre Familien eine persönliche Katastrophe! Es ist zudem mehr als bedauerlich, dass die Hängepartie der vergangenen Wochen zu massiver Verunsicherung in der Belegschaft und in der ganzen Region geführt hat.“

Thomas Knabel weiter: „Es müssen jetzt Taten folgen! Die Belegschaft verlangt, dass auf wohl gemeinte Überschriften konkrete Antworten auf ihre Ängste folgen. Es bleiben viele offene Fragen zur zukünftigen Fahrweise und der daraus resultierenden Personalplanung. Ich begrüße, dass diese nun endlich in enger Abstimmung mit der Arbeitnehmervertretung beantworten werden sollen.“

Offener Brief der Vertrauensleute: "Es reicht!"

Auf einer zentralen Betriebsversammlung wurden die Kolleginnen und Kollegen am Donnerstag über die aktuelle Situation informiert. Im Vorfeld hatten die Vertrauensleute der IG Metall u.a. in Form eines Offenen Briefes (zum Nachlesen siehe rechte Seite) die Unsicherheit der vergangenen Wochen im Werk thematisiert und Antworten eingefordert. „Es reicht! Die Stimmung in der Belegschaft wird immer schlechter. Alle fragen sich, wie es weitergeht“, hieß es von Seiten der Vertrauenskörperleitung in Richtung der Geschäftsführung von Volkswagen Sachsen.

Das Zwickauer VW-Werk sei als Speerspitze der Elektromobilität gefeiert worden. Daran wurde nun mit dem Offenen Brief erinnert: Die Belegschaft habe sechs Modellanläufe gestemmt und dafür gesorgt, dass der Umbau zum ersten reinen E-Auto-Werk gelungen sei. „Volkswagen hat Verantwortung! Nicht nur für die Aktionäre, sondern auch für uns“, heißt es in dem Schreiben weiter.

„Neben dem Unternehmen steht auch die Politik in der Pflicht. Die Aussagen des Ministerpräsidenten Michael Kretschmer waren nicht hilfreich. Als handelnder Akteur bewegt man sich in dieser Arena und kämpft für Industriearbeitsplätze in Sachsen statt sich einen Zuschauerplatz auf den Rängen zu gönnen“, so Thomas Knabel abschließend. Die IG Metall Zwickau fordert nun vom Ministerpräsidenten eine aktivere Rolle in den anstehenden Gesprächen um die Zukunft der Elektromobilität am Volkswagen-Standort in Zwickau.

 

Der angekündigte Stellenabbau und die angespannte Lage auf dem E-Auto-Markt hat deutschlandweit für ein großes Interesse der Medien gesorgt. Im Folgenden findet ihr einige Links zur regionalen und überregionalen Berichterstattung:

 

Freie Presse: Betriebsversammlung bei VW Zwickau: Hunderte Stellen fallen weg

MDR Aktuell: VW Zwickau - Weniger Arbeit, weniger Jobs

MDR Online: VW baut mehr als 250 Stellen im Zwickauer Werk ab

Der Spiegel: Volkswagen baut Jobs ab

Süddeutsche Zeitung: IG Metall kritisiert Stellenabbau bei VW in Zwickau scharf

MDR Online: Drohender Stellenabbau: Ladenhüter E-Auto als Jobkiller im Zwickauer VW-Werk?

MDR Video: Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) zu drohendem Stellenabbau bei VW

Handelsblatt: Sorge vor Jobabbau bei VW in Zwickau – Betriebsversammlung geplant

Von: cdr

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