12.06.2023 | Eine stattliche Delegation empfing die Arbeitgeber vor der dritten Verhandlung Textile Dienste in Leipzig am Montag: Rund 150 Textilerinnen und Textiler unter anderem aus Leipzig, aus Chemnitz und Dresden sowie den umliegenden Orten demonstrierten mit einer starken Aktion ihre Entschlossenheit, für ihre Forderung nach acht Prozent mehr einzutreten. Es war bereits der dritte Verhandlungstermin in der bundesweiten Tarifrunde Textile Dienste zwischen IG Metall und Arbeitgeber.
In der bundesweiten Tarifrunde Textile Dienste wird der Ton nach bislang drei ergebnislosen Verhandlungsrunden deutlicher: „Die Beschäftigten erhöhen überall in Deutschland – so auch in Leipzig – den Druck auf die Textil-Arbeitgeber, die Lohnblockade endlich aufzugeben“, erklärte Steffen Reißig, Erster Bevollmächtigter der IG Metall.
Zu wenig Geld, zu lange Laufzeit, keine Altersteilzeit, keine Angleichung Ost an West: Bei der zweiten Verhandlungsrunde Ende Mai in Heidenheim hatten die Arbeitgeber ein unsauberes Angebot vorgelegt. „Die Beschäftigten müssen täglich Verantwortung für saubere Kleidung übernehmen und jetzt treiben die Arbeitgeber so ein unsauberes Spiel mit ihren Leuten“, sagte Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „So ein Angebot bügeln wir ab!“ Bei Aktionen und Warnstreiks haben sich bundesweit bereits rund 4.500 Beschäftigte beteiligt und für ihre Forderungen stark gemacht.
Trotz der enorm gestiegenen Preise beharren die Arbeitgeber auf minimalen, pauschalen Lohnerhöhungen durch Festbeträge und auf einer Laufzeit von 27 Monaten. Als Inflationsausgleichsprämie wollen sie lediglich 1.000 Euro zahlen. Die IG Metall wies dieses Angebot klar zurück. Sie fordert acht Prozent mehr Geld und mindestens 300 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem verlangt sie eine Fortsetzung der Altersteilzeit zu verbesserten Konditionen und eine Angleichung Ost an West. Auch bei diesen beiden Themen sperren sich die Arbeitgeber.