04.05.2022 | Heute hat das Zentrum für Fachkräftesicherung und Gute Arbeit (ZEFAS) in Chemnitz eröffnet. Damit erfüllt die sächsische Landesregierung eine Forderung der IG Metall Berlin Brandenburg Sachsen. Das Zentrum soll dazu beitragen, Fachkräfteentwicklung und Gute Arbeit zu verbinden und so den Strukturwandel im Sinne der Beschäftigten zu gestalten.
In ganz Deutschland nimmt trotz des aktuellen wirtschaftlichen Gegenwinds der Fachkräftebedarf immer weiter zu. In Sachsen wird die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 65 Jahren in den nächsten zehn Jahren laut Bevölkerungsprognosen besonders stark schrumpfen. Deswegen hatte die IG Metall sich frühzeitig für eine Institution in Sachsen ausgesprochen, die sich um dieses wichtige Thema für die Zukunft der Industrie in der Region kümmert. In ihrem Koalitionsvertrag für das Land Sachsen übernahmen CDU, Grüne und SPD diese Forderung.
In ihrem 4-Punkte-Plan zur Sicherung des Industriestandorts Sachsens stellte die IG Metall Berlin Brandenburg Sachsen dazu 2020 fest: Das ZEFAS müsse als zentrales Koordinierungsgremium zur Gestaltung nachhaltiger Transformation der sächsischen Kernbranchen ausgerichtet werden. Und weiter: „Das Zentrum muss den bevorstehenden Transformationsstrukturwandel in Sachsen beraten und unterstützend begleiten". Der große Vorteil aus Gewerkschaftssicht: In dem Zentrum wird die Fachkräfteentwicklung zusammengeführt mit dem Thema Gute Arbeit.
An diesem Montag fand die offizielle Eröffnung des Zentrums in Chemnitz durch den sächsischen Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig statt. Dabei sagte Dulig: „Das ZEFAS unterstützt ab heute die sächsischen Unternehmen und Beschäftigten als landesweite Servicestelle bei allen Fragen rund um die Themen Fachkräftesicherung und Gute Arbeit. Wir haben keine Zeit zu verlieren! Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Lieferkettenstabilität - unsere Wirtschaft steckt mitten in großen Umbrüchen. Das stellt gleichzeitig neue Anforderungen an die Beschäftigten über alle Branchen hinweg. (...) Unser gemeinsames Ziel muss es sein, dass Sachsen perspektivisch hervorragende Möglichkeiten für Beschäftigte bietet: Betreuungsangebote, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, attraktive Stellen und attraktive Arbeitsbedingungen. Unsere Bestrebungen können nur greifen, wenn Arbeitgeber in Sachsen konkurrenzfähige Arbeitsbedingungen schaffen. ‚Gute Arbeit‘ ist der entscheidende Faktor bei der Fachkräftesicherung und die wollen wir auch mithilfe des ZEFAS schaffen."
Derzeit arbeiten 15 Frauen und Männer für das ZEFAS. Ende 2022 sollen es 28 sein.